Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die japanische Jugend probt den Aufstand in den 60er Jahren. Studenten demonstrieren gegen die Regierung¸ Oberschüler der verschiedensten Schulen schliessen sich an¸ wenngleich die Gründe für deren Demonstrationen einen anderen Ausgangspunkt besitzen. Rei Miwa¸ Schüler einer 12. Klasse der städtischen K-Oberschule wird unversehens in ein gefährliches Abenteuer gezogen. Auf der Flucht vor der Polizei¸ die gerade eine Demonstration auflöst¸ gerät er an einen blutigen Schauplatz. Ein junges Mädchen¸ dass sich später als Saya entpuppt¸ hat mit einem Samuraischwert einen anderen Menschen umgebracht. Sie steht in einer riesigen Blutlache und wird gleich darauf von vornehmen Leuten abgeholt. Rei Miwa hat Glück. Statt ihn ebenfalls zu töten¸ wird er nur niedergeschlagen und später von Passanten gefunden. In der Annahme¸ das ganze Blut in dem er liegt¸ stamme von ihm¸ gelangt er erst wieder in einen herbeigerufenen Krankenwagen zu Bewusstsein. Die Polizei stellt fest¸ es gehört nicht zu ihm und nimmt ihn vorerst fest. Das führt zu einem vorläufigen Schulverweis. Auf dem Weg nach hause erwartet ihn bereits ein Polizist in seinem eigenen Zimmer¸ ohne dass ihn Reis Eltern oder er selbst eingeladen hätte. Polizist Gotoda glaubt Rei die Vampirgeschichte und ermittelt mit seiner Hilfe in einem Fall¸ der von höherer Stelle bereits geschlossen wurde. Im Mittelpunkt steht nicht nur Rei¸ sondern auch das Mädchen Saya¸ die nach dem Mord an einem Oberschüler ohne weiteres die Schule wechseln kann. Und jedes Mal¸ wenn an der Schule ein Oberschüler starb¸ verschwindet sie.
Polizist Gotoda und Rei¸ mit Unterstützung weiterer Schulkameraden¸ machen sich auf die Suche nach Saya. Und es stellt sich heraus¸ es bestehen sehr seltsame Verbindungen zur israelischen Botschaft.
Der Roman ist ein spannender Vampir-Roman. Was mir trotz der guten Einleitung fehlte¸ war ein wenig Geschichtsunterricht. So wird nicht ganz klar¸ wie die Situation zwischen Israel und Japan aussieht. Erst wenn man sich eingelesen hat¸ wird einiges klarer. Bislang kannte ich erst zwei Bücher¸ die aus dem japanischen ins Deutsche übersetzt wurden. Das eine war eine Kurzgeschichtensammlung aus dem Wilhelm Heyne Verlag¸ das andere ein Roman. Die Erzählung von Mamoru Oshii gefiel mir gut. Dazu muss noch erwähnt werden¸ Mamoru Oshii ist Autor der Erzählung 'ghost in the shell' und 'patlabor - der Film' 1 und 2. Vielen Manga-Fans dürften aber eher die Verfilmungen bekannt sein.