Myst 2: Das Buch Ti'ana
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die unterirdisch lebenden D'ni besitzen die Art Magie¸ durch ihre Bücher in die verschiedensten Welten zu reisen. Lediglich auf die Oberfläche der Welt¸ der sogenannten Aussenwelt könne sie so nicht gelangen. Daher sind einige der D'ni als Mitglieder der Gilde der Prospektoren dabei¸ ihre Tunnel in Richtung Oberfläche zu graben. Auf Weisung des hohen Rates müssen die Grabungen jedoch abgebrochen werden. Der hohe Rat und die fünf Lords sind die Regierung de D'ni und damit die Weisungsbefugten. Das frustriert natürlich die grabenden D'ni¸ da sie keinen Erfolg haben. Vor allem der junge Artus¸ der Enkel des Artus den wir noch aus dem ersten Band kennen¸ ist besonders davon betroffen. An der Oberfläche bleiben die Grabungen jedoch nicht unbeobachtet. Die junge Frau Anna¸ die später als Ti'ana bei den D'ni bekannt sein wird¸ bemerkt diese Versuche. Mit ihrem Vater ist sie auf der Suche nach Gold¸ Silber und weiteren Edelsteinen und Edelmetallen. In der Wüste finden sie einen Krater¸ der nicht auf natürliche Weise entstanden sein kann. Während sie sich mit dem Krater beschäftigen¸ stirbt Annas Vater. Alleine macht sie sich auf¸ den Krater und die dahinterliegende Welt der D'ni zu erkunden. Anna ist erstaunt über die Welt¸ die sich ihr dort offenbart. Anscheinend ist sie die erste¸ die je die D'ni zu Gesicht bekam. Für die D'ni ist sie ebenfalls die erste Aussenweltlerin. Anna gibt sich Mühe und erlernt die Sprache der Unterweltler und lernt damit auch ihre Sitten und Gebräuche kennen und verstehen. Als die Ältesten von der Welt dort draussen Kenntnis erhalten¸ sind sie nicht gerade erpicht darauf¸ weitere Kontakte herzustellen. So beschliessen sie¸ dass Anna bei den D'ni bleiben muss. Damit wollen sie einen möglichen Kontakt verhindern. Dabei lernt sie Artus kennen¸ der es ihr ermöglicht¸ das Volk besser kennen zu lernen. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten. Viele D'ni sind dagegen¸ schliesslich ist sie Ausländerin. Vorurteile bestehen lange Zeit und legen sich anscheinend erst¸ als der gemeinsame Sohn Gehen auf die Welt kommt. Alles scheint nun in bester Ordnung zu sein.
Die geregelte Welt geht jedoch auf einmal in die Brüche. Irgend jemand ermordet Mitglieder der Gilde und scheint unerlaubt Wege zu schaffen. Dadurch wird das Gefüge der Magie erschüttert¸ Fehler geschehen. Anna¸ jetzt Ti'ana¸ und Artus werden unversehens in die Ränkespiele hineingezogen.
Das Buch Ti'ana ist eine solide Fantasy-Erzählung¸ ohne besonderen Tiefgang¸ sehr einfach und geradlinig dargestellt¸ mit einem Ausblick auf exotische Fantasy. Das Buch wird vor allem die Spieler des Computerspiels erfreuen. Für ein PC-Spiel ist der Hintergrund geradezu auf jeder Einzelheit gründend dargestellt und damit sehr komplex. Bei einem Buch fehlt dann doch einiges. Die handelnden Personen wirken genauso flach wie die Bildschirmdarstellung. Es fehlt ihnen das¸ was man durchaus als Persönlichkeit bezeichnen kann. Hinzu kommt¸ die Autoren legen viel mehr Wert auf ihren Hintergrund¸ die fremdartige Magie¸ die seltsame Technik. Leider schafft es der Co-Autor David Wingrove nicht¸ den Lebewesen etwas Persönlichkeit einzuhauchen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355