Moonshine 1: Stadt der Dunkelheit
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Da Zephyr gerade finanziell etwas klamm ist¸ die Miete ist fällig¸ nimmt sie den Job an¸ den ihr Amir anbietet. Sie soll einen Mafiaboss ausfindig machen. Dabei kommt ihr eine besondere Eigenschaft zugute¸ die ihr ihr Vater vermachte. Sie ist immun gegen Vampirbisse. Das ist mit ein Grund¸ warum ihr Vater wollte¸ dass sie seine berufliche Nachfolge antritt. Sie verzichtete auf diesen zweifelhaften beruflichen Aspekt und macht nun doch etwas ähnliches. Sie sucht einen Vampir und soll ihm etwas abnehmen¸ was dieser Amir stahl.
Doch dann kommt etwas ins Spiel¸ was sie gar nicht erwartete. Eine neue Droge taucht auf den Strassen von New York auf. Sie¸ Faust genannt¸ ist besonders für die Vampire schlimm. Hunderte von Vampiren hätten fast den Flammentod erlitten¸ während sie noch im Bett lag. Die Droge löst in ihnen nicht nur einen Blutrausch aus¸ sie lässt sogar den jüngsten Vampir brennen¸ als wäre er sechshundert Jahre alt geworden. Je mehr die Droge die Szene überschwemmt¸ desto mehr rinnt ihr die Zeit davon. Wie soll sie den Vampir-Mafiosi Rinaldo finden? Scheinbar kennt jeder den Namen¸ doch wer dahinter steckt¸ ist unbekannt¸ keiner hat ihn gesehen. Mit jedem Schritt¸ den die junge Frau mit Vorliebe für Jazzclubs in der zwielichtigen Welt von Sex and Crime unternimmt¸ gerät sie tiefer in ein faszinierendes Abenteuer hinein. Bislang habe ich noch nichts zu einer Liebesaffäre gesagt¸ die mit Amir¸ dem Dschinn-Prinzen angesagt ist. Aber natürlich kann so ein Roman nur damit enden.
New York in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat ein gewisses Flair¸ man stellt sich unweigerlich den Charlston-Tänzer vor¸ die dazugehörige Tänzerin mit Federboa und allem Drum und dran. Al Capone als Gangster ist hier eein gewisser Vampir namens Rinaldo. Die Vampire haben sich die Stadtviertel untereinander aufgeteilt und wachen eifersüchtig über ihre Reviere. In diese Welt taucht nun die junge Frau ein¸ die als Einziges in die Waagschale werfen kann¸ Immunität gegen Vampire. Damit landet die sympathische Ich-Erzählerin in einer Detektivgeschichte¸ wie sei E. A. Poe erfunden haben könnte. Doch es half mir nichts¸ die Welt von damals vorzustellen. Ich fand mich zwar gut unterhalten¸ doch die Stimmung¸ die ich erwartete stellte sich bei mir nicht ein. Der Roman hätte überall und zu jeder Zeit spielen können.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355