Mitternacht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nicholas James lebt in London. London¸ immer wieder London¸ laaaangweilig¸ London scheint für deutsche Autoren und Autorinnen sehr beliebt zu sein. Immer wieder zieht es die Geschichtenerzähler dorthin. Gibt es in Deutschland keine Städte in denen man seine geheimnisvollen Geschichten spielen lassen kann? Auch in Deutschland gibt es mit Rhein¸ Main¸ Weser¸ Elbe und Oder Flüsse¸ auf denen man in einem Hausboot leben kann.
Nicholas James ist ein ganz gewöhnlicher Mann¸ der sich als Autor betätigt und der mit seinem Erstlingswerk Erfolg hat. Das ermuntert ihn dazu¸ einen weiteren Roman zu schreiben. Nicholas James wacht eines Nachts auf seinem Boot auf¸ weil ihn ein ungebetener Besucher¸ der dort nichts zu suchen hat¸ aus Versehen weckt. Doch bevor Nicholas reagieren kann ist der Spuk auch schon verschwunden. Hier beginnt Nicholas Abenteuer¸ denn er trifft den nächtlichen Besucher am nächsten Tag wieder. Und mit diesem erneuten Zusammentreffen¸ wird für den angehenden Schriftsteller klar¸ es gibt Dinge¸ von denen man glaubte¸ sie gibt es nicht. Es gibt Orte¸ die man sich nicht vorstellen kann. „Mitternacht“ ist so ein Ort¸ wo die Verstorbenen als Geister weiterleben - solange¸ wie man sich an sie erinnert.
Durch das Missgeschick¸ in dem Nicholas die Fähigkeit erlangte beide Seiten der Welt zu betreten¸ wird er für Menschen auf beiden Seiten zu einem interessanten Opfer¸ der in entsprechende Handlungen eingespannt werden soll. Nicholas ist jedoch nicht alleine. Der mysteriöse Peter Chesterton nimmt ihn in seine Obhut¸ damit er keine Fehler macht¸ was sich ändert als er das geheimnisvolle Geisterfindelkind Agatha kennenlernt. Die drei Hauptpersonen tragen den ganzen Roman.
Christoph Marzi ist ein guter Autor¸ der mir mit seinen Ideen immer wieder gefällt. Ihm gelingt es¸ aus einem zufälligen Begriff eine Geschichte zu schreiben die spannend genug ist¸ um die Leser lange und gut an einem Buch zu halten und ebenso lange und gut zu unterhalten.
Mit seinen Figuren gelingt es ihm¸ dass sich die Leser damit identifizieren und mit seiner mystisch-gespenstischen Stimmung¸ die er oft einführt¸ kommt auch ein gewisser Grusel auf.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355