Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Seit dem ersten Band sind einige Monate ins Land gegangen. Ich machte mir¸ als ich das überformatige Comic in den Händen hielt¸ Gedanken darüber¸ wie der Autor den Anschluss an den ersten Band gestaltet. Thierry Gloris löste das Problem recht gekonnt¸ indem er die Lebensgeschichte von Ernst Wolfraum aufrollte. Benoît Dellac setzte die Rückblenden farblich um¸ indem er hauptsächlich nur Brauntöne benutzte. Wolframs Begleiter ist Ronan Chantilly de Guivre¸ dessen Herkunft eng mit der von Ernst Wolfram verbunden ist. Der Leser erfährt im Laufe der Handlung die Besonderheiten der beiden Männer. Sie gehören zu einer Art Mensch¸ die eine besondere Begabung besitzen. Je nach Ausbildung und Ansicht entwickeln sich jedoch zwei Organisationen¸ die sich¸ ohne dass es die normalen Menschen merken¸ bis aufs Blut bekämpfen. Im Zentrum steht jedoch die adlige Gräfin Hilda. Wolfram und de Guivre verpflichteten sich¸ sie zu ihrem Ziel zu begleiten. Unterwegs werden sie jedoch von den Liven gefangen genommen. Nur durch eine kleine List gelang ihnen die Flucht. Nur um festzustellen wirklich in der Falle zu sitzen¸ stehen sie sich doch plötzlich einem riesigen Leichenheer gegenüber. Auf nur 48¸ zugegeben übergrossen Seiten¸ erzählt Thierry Gloris eine Geschichte¸ für die andere Autoren dreihundert Romanseiten benötigen. Zeichner Benoît Dellac unterstützt die packende und mitreissende Erzählung mit seinen genialen Zeichnungen¸ an die nur wenige andere Zeichner heranreichen. Beide Künstler können eine intensive Erzählung vorlegen¸ deren Gewalt keine Verherrlichung darstellt¸ sondern kalt und ehrlich ist. Die aufwühlende Handlung und die Figuren überzeugen durch Logik und zielgerichtete Aktionen. Überraschungen bieten die beiden Künstler jedoch immer wieder. Sie bereichern mit ihren Ideen und der atmosphärischen Erzählung die Comic-Szene ebenso wie die Fantasy-Autoren-Riege.