Micky und der verlorene Ozean
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es ist in der Tat keine Geschichte in der Entenhausen darin vorkommt und auch sonst ist nur Kater Karlo mit dabei. Die restlichen bekannten Personen und Persönlichkeiten treten nicht auf. Aber das stört gar nicht¸ im Gegenteil diese Geschichte lebt von und mit Micky¸ Minnie¸ Goofy und Kater Karlo.
Die Erzählung beginnt Im hohen Norden des Urals. Das 17. Jahr nach dem Grossen Konflikt. Was immer dieser Konflikt war¸ wird nicht weiter erzählt. Stattdessen sind wir mitten in der Handlung. Unsere drei Helden bohren sich durch eine Eisschicht um auf dem Grund nach einem abgestürzten Frachter zu suchen und dessen wertvollen Inhalt¸ das Koralit. Kater Karlo ist ebenfalls hinter dem Stoff her und schnappt ihn Micky und Co vor der Nase weg. Es gelingt dennoch¸ eine kleine Menge zu finden und ihren Autoskaph mit einer ebenfalls gefundenen Steuerung funktionsfähig zu machen. Mit dem Autoskaph beteiligen sie sich an einem nationalen Wettbewerb. Sie gewinnen bei Professor Wunderlich¸ doch der kocht sein eigenes Süppchen¸ das total schief geht. Plötzlich hebt sich die Schwerkraft auf und das Wasser des ganzen Planeten schwappt immer wieder über das Land. Bei dem Experiment wird Micky ohnmächtig. Ganze 5 Jahre lang liegt er im Koma. Und ausgerechnet Kater Karlo hilft.
Mehr möchte ich zur Handlung der Geschichte nicht sagen¸ damit die Spannung für die Leser erhalten bleibt. Der Comic besticht durch seine Handlung in einer Welt¸ die an Steampunk angelehnt ist. Die Figuren laufen alle in entsprechender Kleidung herum.
Die Zeichnungen sind sehr gelungen. Im Vordergrund kräftig¸ in den Hintergrund abgeschwächt¸ so sieht man nicht nur worauf es ankommt¸ sondern auch die Stimmung kommt gut in der Zeichnung heraus. Etwa gleich auf der ersten Seite¸ wo Minnie im Schnee sitz¸ an einem Gerät hantiert. Man kann förmlich mit ihr frieren. Der Hintergrund wird pastellener¸ nicht mehr so scharf und man kann den aufkommenden Schneesturm erahnen. Micky geht tauchen und als Kater Karlo erscheint steigert sich die Spannung¸ die sich deutlich in der Mimik der Figuren ablesen lässt.
In der Mitte des Buches die Überraschung. Eine Hommage an die alten Zeiten. Micky in der roten Hose¸ Minnie mit dem Blumentopfhut … Toll. Alle Bilder dieses Bandes sind keine Ansammlung von Bildern und Zeichnungen¸ die einen Comic ergeben. Nein¸ im Gegenteil. Die Bilder sind ein Erlebnis. Man kann eine Menge Zeit damit verbringen¸ die Geschichten hinter der Geschichte selbst zu erfinden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355