Meisterklasse
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mit fünfzehn hat sie genug von diesem Leben und fälscht sich eine Legende¸ die es ihr ermöglicht¸ ein elitäres Ostküsten-Internat zu besuchen und eine ganz normale Schülerin zu sein. Doch dieses Glück währt nur sehr kurz¸ denn die Familie ruft: Einem Mafia-Boss wurden fünf Gemälde von unschätzbarem Wert gestohlen¸ und dieser verdächtigt Kats Vater. In der Klemme zwischen Interpol und dem Mafia-Boss¸ braucht Kats Vater dringend Hilfe. Kat bleibt nichts anderes übrig¸ als die Bilder zu finden und sie wiederzubeschaffen – und nebenbei ihr eigenes Leben zurückzustehlen. (Verlagstext
Mit diesen wenigen Worten¸ die der Verlag zur Verfügung stellt¸ ist aber auch schon alles gesagt. Viel mehr benötigt der Leser nicht¸ um bei sich Spannung zu erzeugen und das Buch sofort anzulesen. Und mit dem Beginn¸ ein Porsche auf dem Brunnen des Colgan-Internats¸ wird man noch neugieriger. Klar¸ dass man hängen bleibt und das Buch mal schnell durchlesen will. Manchmal hat es etwas Gutes¸ arbeitslos zu sein. Hauptdarstellerin ist Katarina Bishop¸ die mit ihrer Meisterdiebfamilie durch halb Europa reiste¸ um Museen um wichtige Ausstellungsstücke zu erleichtern. Der erste Weg von Katharina Bishop führt bereits auf der dritten Seite der Erzählung vor das Ehrengericht des Internats. Mit diesem Ehrengericht erfährt man alles¸ was man über Katarina¸ kurz Kat genannt¸ wissen muss. Mit ihrem gefälschten Lebenslauf und Zeugnissen hat sie sich erst an das Internat gemogelt. Erst danach beginnt die eigentliche Geschichte um ihren Vater und seinem Beruf im "Kunst-Vertrieb". Eine schöne Umschreibung für Diebstahl. Und nach nur einem Kapitel ist der Besuch am Internat beendet. Doch damit beginnt die eigentliche Erzählung erst. Denn nun meldet sich W. W. Hale der Fünfte zu Wort. Damit ist die Geschichte ein wenig nervig¸ denn Kat mag W. W. nicht¸ dessen Vornamen sie nie herausgefunden hat. Kats Vater sitzt in der Klemme¸ denn Mafia-Boss Arturo Taccone verdächtigt den Mann¸ seine fünf teuren Gemälde gestohlen zu haben. Kat soll ihm die Hilfe bringen¸ die er benötigt. Mit Interpol als dauerndem Gegner kann man Leben¸ die bringen einen nur ins Gefängnis. Der Mafiosi hingegen unter die Erde. Die psychologischen Spielchen zwischen Kat und anderen Handlungsträgern wirken etwas langweilig. Der Rest der Geschichte ist durchaus rasant¸ originell und spannend. Als Jugendbuch ist es selbst für Erwachsene lesenswert. Es hat alles¸ um einen anspruchsvollen Leser bei der Stange zu halten. Gleichzeitig merkt man auch der Übersetzung¸ die locker leichte Sprache einer jungen Autorin an.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355