Mein kleiner Horrortrip
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Buch beginnt¸ wie jedes andere Buch auch. Mit dem Umschlag. Weisse und rote Schrift und ein Loch in der Mitte. Und aus diesem Loch schaut Dich ein Auge an. Du schlägst das Buch auf und siehst einen kleinen Jungen mit Plüschhasen¸ einfach Herzallerliebst. Doch dann folgen die Kurzgeschichten¸ Gedichte und Zeichnungen. Sie entführen Dich in einen Horror-Trip.
Einundsiebzig Autoren und Illustratoren aus den Vereinigten Staaten¸ einige bereits weltbekannt¸ nahmen eine literarische Herausforderung an. In kürzesten Beiträgen galt es¸ Kindern das Gruseln beizubringen. Zu den Beitragslieferanten gehören u.a. Kenneth Oppeln¸ Erin Hunter¸ R.L. Stine¸ Lemony Snicket¸ Holly Black¸ Neil Gaiman¸ Margaret Atwood¸ Joyce Carol Oates¸ die ihre Fantasie freien Lauf liessen und mit kleinen gelungenen Gruselelementen und schwarzem Humor für reichlich Gänsehaut sorgen. Jeder der Beteiligten präsentiert seinen eigenen¸ unverwechselbaren Stil¸ der die Lektüre sehr abwechslungsreich gestaltet. Diese Sammlung hält viele überraschende und kreative Werke parat. Gern liest man das Buch mehrmals¸ entweder selbst oder man liest es vor. Die gute Ausstattung sorgt in jedem Fall dafür¸ dass Kinderhände es nicht schnell kaputt machen¸ bzw. dass Papa und Mama das Buch gern in den eigenen Bücherschrank stellen.
Diese kleine¸ aber feine Anthologie ist nichts für diejenigen¸ die dicke Wälzer bevorzugen¸ im Ergebnis sind sie aber gleich. Kurze¸ schnelle Tode¸ Herzflimmern und geistige wie seelische Infarkte verabreicht von kriechenden Händen und einfach nur gemeinen Kindermädchen. Spinnen und garstigen Ratten als Haustiere sorgen für ein originelles Buch¸ das wohl jedes Leserherz höher schlagen lässt. Das Buch bietet alles¸ was ein Kind liebt¸ um sich davor zu ängstigen. Das Monster unter dem Bett¸ der finstere Keller¸ der dunkle Wald¸ das besondere Haus. Und jetzt liegt das Buch auf dem Nachttisch¸ im Bücherregal oder gar in der Jackentasche.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355