Meerestochter
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Als ich den Klappentext las¸ dachte ich¸ jetzt kommt mal etwas neues¸ ein romantischer Krimi mit phantastischen Einschlag¸ oder ein phantastischer Krimi mit romantischen Einschlag¸ aber es ist ein Liebesroman mit phantastischen Einschlag geblieben. Die Irrungen und Wirrungen eines Lesers¸ den Klappentexte einmal zuviel vertraut.
Immer in den Vollmondnächten gelingt es den Meermenschen¸ sich in Landbewohner zu verwandeln und unter den Sterblichen zu wandeln. Die meisten der Meermenschen nützen die Zeit¸ sich ein wenig mit den Menschen zu vergnügen. Ondras Freunde zum Beispiel gehören dazu. Ondra¸ Tochter des Meerkönigs (drunter war nicht möglich?) ist ein Meermädchen und kann nicht nachvollziehen¸ warum sie sich diesen ausgelassenen Freuden hingeben. Dies ändert sich schnell¸ als sie auf Adrian trifft. Und plötzlich wird ihr die Besonderheit dieses Tuns bewusst. Sie erkennt in Adrian etwas Besonderes und sofort verbindet sie¸ das Band der Sympathie¸ dass man als ein inniges Band der Liebe bezeichnen könnte. Für Adrian setzt sie alles daran¸ ein Mensch zu werden. Innerhalb eines Wimpernschlages erkennen sie¸ dass sie füreinander bestimmt und die Liebe ihres Lebens sind. Adrian¸ Student aus London¸ während der Semesterferien bei seiner Tante Rose an der schottischen Küste und eine Adlige. Wie romantisch.
Gleichzeitig fischt die Polizei eine Leiche aus dem Meer. Ihr Hauptverdächtiger ist ausgerechnet Adrian.
Die Grundidee der Geschichte ist in Ordnung und stellt eine Mischung aus Märchen und Kriminalroman dar. Der Krimiteil war gut zu lesen. Das lag sicher auch an dem gefälligen Schreibstil der Autorin. Hervorheben sollte man den Humor. Er ist wirklich passend. Vor allem weil Ondra einen Menschennamen sucht¸ um sich vorstellen zu können. Die Erinnerung daran¸ dass Menschen ihren Schiffen Frauennamen geben¸ führt zur irrigen Annahme¸ dass der Name Fischfanggenossenschaft (oder so ähnlich) dazu gehört. Ein Fehler u.a.: sie kann den Namen des Schiffes lesen¸ später in der Handlung gibt sie jedoch zu¸ nicht lesen zu können¸ um es schliesslich doch noch zu lernen.
Serena David ¸ Pseudonym einer deutschen Autorin¸ die vor allem historische Romane schreibt¸ wird schon wissen¸ warum sie sich hinter einem Pseudonym versteckt¸ hat alle notwendigen Elemente eines Romans zu einer Geschichte verarbeitet. Die Personen sind allesamt lieb¸ und man ist sofort bereit sie in eine bestimmte Schublade zu stecken.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355