Masterminds - Im Auge der Macht

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Eli ist ein Nerd¸ Amber ist eine Streberin¸ die auf Perfektion setzt¸ Malik der hübsche Junge¸ der es faustdick hinter den Ohren hat¸ Hector ist ziemlich anhänglich und Tori¸ die mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen steht und sich einen Blick für die Einzelheiten bewahrte. Jeder der fünf hat seine Eigenheiten¸ positive wie negative und doch ergänzen sie sich in fast perfekter Weise. Sie leben in und sind ein Teil von Serenity. Einer Kleinstadt¸ in der das Leben sehr angenehm ist. Die Einwohner leben abgeschirmt vom Rest der Welt. Ein Leben in einem Ort mit fünfundzwanzig anderen Jugendlichen¸ ohne Gewalt und Brutalität. Ein Traum von Friede und Zufriedenheit. Alles geht sehr sittsam und geregelt zu¸ quasi der Ort¸ in dem alles positive der Welt vereinigt ist. Tugenden wie Ehrlichkeit¸ Harmonie und Zufriedenheit stehen im Mittelpunkt der Gemeinschaft. Es gibt keine Lügen¸ Geheimnisse¸ Gewalt oder Kriminalität. Die Bewohner sind alle beschäftigt¸ jeder hat etwas zu tun¸ keine Arbeitslosigkeit¸ keine Krankheit und jeder¸ der sich an die vorgegebenen Regeln hält. Bei dem Versuch¸ Serenity zu verlassen bricht Eli unter Schmerzen zusammen. Ganz anders bei Randy. Er ist Elis bester Freund und muss urplötzlich den Ort verlassen. Warum ist nicht klar und schon gar nicht¸ weshalb er dabei keine Schmerzen empfindet. Die fünf verbliebenen Freunde versuchen nun mehr über ihren Ort in Erfahrung zu bringen. Dabei finden sie heraus¸ Serenity ist ein Konstrukt aus Lügen und Geheimnissen.

Keiner der Jugendlichen ahnt zu diesem Zeitpunkt¸ was noch alles auf sie zukommen wird. So wird aus dem „Zeitvertreib“ die Wahrheit herauszufinden bald die Aufdeckung eines schrecklichen Geheimnisses.

Im Lauf der Handlung lernt der Leser die Haupthandlungsträger sehr gut kennen. Unterstütz wird dies durch den erzählerischen Trick¸ ganze Kapitel aus dem Blickwinkel der unterschiedlichen Handlungsträger zu schreiben und so die Beteiligten aus unterschiedlicher Sicht ausdrucksstark und authentisch kennenzulernen. Sie waren für mich sehr interessant und facettenreich gestaltet. Sie erhalten dadurch mehr Raum und Tiefe. Doch was bei den Hauptdarstellern gut war¸ fiel bei den Nebenfiguren weg. Diese waren meiner Ansicht nach zu wenig beschrieben¸ manchmal in der Handlung nicht nachvollziehbar.

Ein eindrucksvoller Jugendthriller der das pure Grauen und die Abgründe der menschlichen Seele offenbart. Damit ist das Buch spannend und sogar Gefühlsbetont¸ gepaart mit einem flüssigen Schreibstil¸ der nicht nur spannend sondern auch durchdacht und mitreissend geschrieben ist. Am Ende bleiben allerdings ein paar Fragen offen¸ der Hintergrund ein wenig zu oberflächlich¸ weil gerade nicht alles zu hundert Prozent geklärt wurde.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355