Madison Mayfield
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Madison wird seit dem Unfall von anfallartigen Visionen heimgesucht¸ in denen sie einem Mörder bei seinen grausamen Tätigkeiten quasi durch dessen Augen zusieht. Weil diese Anfälle nicht nachlassen¸ sieht die Familie einen guten Grund sie in eine Nervenheilanstalt einzuweisen. Als man von Madisons Fähigkeiten erfährt¸ wird sie für viele Leute interessant. Unter anderem erfährt nicht nur der Mörder davon¸ sondern auch Blake Scarboro¸ ein ehemaliger Polizeibeamte von Scotland Yard. Er ist der Meinung¸ diese Gabe kann zur Überführung des Mörders genutzt werden. Scarboro erzählt Madison¸ dass ihre Visionen keine Hirngespinste sind¸ sondern die Wahrheit.
Rainer M. Schröder¸ von dem ich bereits viel gelesen habe¸ versteht es seine Charaktere lebendig werden zu lassen und bildlich darzustellen¸ auch wenn diese nur im Kopf bestehen¸ Auf diese Weise hat jeder Leser eine andere Person im Kopf¸ obwohl es immer die gleiche Person ist. Madisons Beweggründe und Handlungen erscheinen logisch und nachvollziehbar¸ der Einstieg in die Erzählung gelingt mühelos. Allerdings wirkt der Hintergrund zu modern. Es ist¸ als ob man über die Gegenwart eine Tüte Vergangenheit stülpt. Leider gibt es in dieser Erzählung zu viele Klischees. Reiche Familie verstösst Mündel¸ Waisenkind rettet¸ zwar nicht die Welt¸ aber Teile der Gesellschaft¸ geheimnisvolle Freundin¸ rettender Held … Madison wirkt als sympathische Identifikationsfigur für junge Leserinnen. Jungs und Erwachsene haben weniger Spass.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355