Locke und Key: Himmel und Erde
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Kurzgeschichtenband enthält ein Vorwort von Christian Endres¸ der auf die folgenden Erzählungen einstimmt. Seine Informationen finde ich immer wichtig¸ da es mir grundsätzlich auch um den Hintergrund¸ wie und wann erschienen¸ entstanden¸ verarbeitet etc. geht.
Der melancholische und wunderschöne Einstieg Öffne den Mond - Open the Moon handelt von einem Vater¸ der seinem todkranken Sohn einen Wunsch erfüllt.
Im Gegensatz dazu steht die harte und gnadenlose Geschichte Grindhouse - Grindhouse. Ein paar Gangster suchen nach einem Überfall das Keyhouse in Lovecraft¸ Massachusetts auf. Die Zuflucht¸ in der sie auch noch die die dortigen Bewohner drangsalieren¸ entpuppt sich als eine grobe Fehlentscheidung. Beide Erzählungen erschienen im November 2011 in der Sammlung „The Golden Age“.
Die dritte Erzählung¸ Stilles Örtchen - In the Can ist wieder eine sehr kurze Erzählung. Tyler¸ Kinsey und Bode Locke¸ machen einen Ausflug. Die Geschichte Stilles Örtchen erschien 2009 in „IDW:10 Year Anniversary Comic Book“
Im Anhang lässt sich einige Zeichnungen von Ashley Wood und anderen betrachten¸ sowie ein umfangreiches Fotoalbum eines Ausflugs zu den in unserer Wirklichkeit existierenden Orten und Plätzen in Massachusetts¸ folgt¸ die letztlich als Vorlage für die Comics dienten.
Die Kurzgeschichtensammlung Himmel und Erde umfasst drei Episoden in einem schön gestalteten Sammelband. Mit seinen 76 Seiten und einem Preis von 17 € erscheint er zuerst etwas teuer. Doch die Qualität der Verarbeitung¸ gebundener Comic¸ gutes Papier und exzellente Farben¸ geben dem Verlag recht¸ dieses hochpreisige Werk herauszugeben. Ein weiterer Vorteil¸ für mich als Kurzgeschichtenfan erst recht¸ ist¸ der Band bietet keine komplette Erzählung¸ sondern drei kurze Erzählungen. Die Erzählungen¸ in ihrer Farbtiefe anschaulich dargestellt¸ strahlen einen ganz besonderen Charme aus. Sie sind mal melancholisch wie die erste¸ rau¸ brutal und blutrünstig wie die zweite oder einfach nur wundervoll wie die dritte. Ich bin sehr dankbar¸ dass ich diesen abwechslungsreichen Comic lesen durfte. Dabei finde ich den Originaltitel: Öffne den Mond viel passender als Hinter dem Mond¸ wie es auf der letzten Seite heisst. Grinhouse lässt sich nicht übersetzen¸ es gibt jedoch Filme mit diesem Wortteil im Titel. Der letzte Titel Stilles Örtchen hingegen ist mehr als passend.
Schön sind die vielen Anspielungen¸ Tank Girl z. B. oder einen Schlüssel der statt eine Bartes IDW als Buchstaben enthält und anderes mehr. Man muss schon sehr genau hinsehen¸ wenn man die Bilder betrachtet.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355