Larry Brent 21: Die Blutsauger von Tahiti
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dieser Unfall ist der Hintergrund¸ warum Dr. Satanas als Erzfeind der PSA gilt. Nach der spektakulären Einführung erläutert Michael Hark die Strukturen der PSA. Im Anschluss beginnt die eigentliche Geschichte um den Earl of Gainsbourgh.
Dann tritt Larry Brent auf den Plan und spricht den Hörer direkt an. Bei den alten Europa-Kassetten gab es das nicht. Eine Umstellung für mich¸ aber die jüngeren Hörer werden dies wohl nie erfahren.
Im Herrenhaus des Lords of Dempsey gab es einen grausamen Mord. Die Polizisten des Scotland Yard fanden gleich zwölf bestialisch zugerichtete Leichen¸ deren Extremitäten entfernt und über das ganze Grundstück verteilt wurden. Da macht selbst der stärkste Magen nicht mehr mit. Die Psychoanalytische Spezialabteilung setzt ihre besten Agenten ein¸ das sind nun mal der Namensgeber der Serie und sein kettenrauchender Kumpel Iwan Kunaritschew. Ihr Augenmerk fällt erst einmal auf den einzigen Überlebenden.
Der Augenzeuge führt wichtige Hinweise auf und die Jagd nach den Gainsbourghs und ihrem Butler beginnt. Dabei spielt unter anderem der Orientexpress eine wichtige Rolle. Er dient Gainsbourghs als Mittel¸ das Chaos weiter zu tragen. Larry Brent mit Unterstützung seiner Kollegen greift ein. Dabei verliert Claire ihr Leben durch einen Dr. Karloff erwacht zu untoten Leben. Larry wird dadurch genötigt¸ die Frau¸ die für einen kurzen Moment sein Leben teilte¸ endgültig zu töten. Die Gainsbourghs nebst Butler können besiegt werden¸ aber ihre Saat geht auf¸ denn alle Reisende des Zuges wurden mit dem Zombie-Serum behandelt und verwandeln sich in Untote. Und mit jedem infizierten mehr¸ wird es schwieriger¸ die auftretende Seuche unter Kontrolle zu bringen.
In einem weiteren Fall hat es Larry Brent mit einer Gruppe Jugendlicher zu tun. Diese feiert im schottischen Schloss Bloody Grave¸ in dem einst der berüchtigte Sir George MacCartney sein Unwesen trieb. Plötzlich verschwindet eines der Mädchen¸ doch noch macht sich niemand Gedanken. Erst als die ersten blutigen Hinweise auftauchen¸ machen sich die Partygäste auf und davon. Ein paar kehren zurück um nach der Vermissten zu suchen¸ verschwinden aber ebenfalls.
Die PSA wird auf die Vermisstenfälle im schottischen Killin aufmerksam und schickt ihren besten Mann¸ Larry Brent¸ los¸ um Aufklärung zu betreiben. Begleitet wird er von Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew. Die drei gehen den unterschiedlichsten Hinweisen nach. Das nächste Problem ist jedoch ein Film-Team¸ das im Schloss einen Horrorstreifen drehen will.
Schweden im Vollmond¸ das Städtchen Falun¸ 55.000 Einwohner¸ ein Werwolf¸ eine Menge Leichen. Als in Falun mehrere Frauen brutal ermordet werden ist dies noch kein Fall für die PSA. Wenn es jedoch darum geht¸ einem Augenzeugen Glauben zu schenken¸ der von einem Werwolf spricht¸ dann klingeln X-Ray-1 David Gallun¸ die Ohren. Was liegt also näher¸ als die schwedischstämmige Spezialagentin Morna Ulbrandson in ihre Heimat zu schicken. Weil die Damen alle in einem Stripclub auftratenܴ nimmt auch Moran eine entsprechende Stellung an und auf der Bühne ein. (Warum kann man Hörspiele nicht sehen? Larry hingegen ist der Aufpasser für den Lockvogel Morna¸ was beinahe schief geht. Larry kann ein weiteres Opfer nicht verhindern¸ kommt er doch nur um Sekundenbruchteile zu spät. Er wird von dem Werwolf angegriffen¸ wehrt sich nach Kräften¸ woraufhin die Bestie fliehen kann.
Während Larry dem Werwolf näher kommt¸ verschwindet Morna spurlos.
Die PSA hat die Spur Dr. Satanas aufgenommen. Der Mann¸ der für den Unfall von David Gallun verantwortlich ist. X-RAY-1¸ alias David Gallun¸ erhält einen Hinweis des Nachrichtendienstlers Fred Martin aus Montevideo. Hier kommt es zu merkwürdigen Vorfällen. Eine gefährliche Form des Wahnsinns befällt Menschen.
Während Iwan Kunaritschew in der örtlichen psychiatrischen Klinik tätig wird¸ geht Larry Brent einem weiteren Hinweis nach. Dieser führt ihn zu einem alten Schiff wo er jedoch überrascht und gefangengenommen wird. Wieder einmal mehr tritt Dr. Satanas in Erscheinung.
Larry Brent wird in einen Fall verwickelt¸ der anders gelagert ist¸ als die bisherigen Abenteuer. Auf dem Nachbargrundstück von Freunden wird eingebrochen¸ die Bewohner ermordet und schon ist der Ermittler Larry Brent wieder im Dienst. Diesmal geht es nicht um widernatürliches sondern um ausserirdisches.
Dies sind nun insgesamt acht Beispiele von insgesamt mehr als zwanzig Hörspielen. Über den Inhalt muss man nicht viel verlieren. Die Geschichten sind aus den Heftromanen bzw. älteren Hörspielen bekannt.
Die Aufmachung:
Ich bin kein Freund dieser Plastikschalen¸ in denen sich die Silberlinge befinden. Es gibt sehr gute Lösungen aus Pappe. Doch das ist eine Entscheidung des Verlages. Leider sind die Kunden sehr daran gewöhnt und neues wird nicht so schnell akzeptiert.
Das Titelbild:
Oder besser¸ die Titelbilder. Es gibt in der Regel nichts daran auszusetzen. Gerade die ersten Titelbilder gefielen mir besonders gut. Hier wurde nicht einfach etwas gemalt¸ sondern auch etwas geleistet. Timo Würz¸ der für die Titelbilder verantwortlich zeichnet¸ wiederholt sich in der Aufmachung. So findet sich auf der linken Seite immer ein rundes Motiv als Hintergrund mit einem Gesicht¸ rechts daneben immer handelnde Personen. Was mir nicht so gefällt ist die Darstellung von Larry Brent¸ die immer etwas anders ausfällt.
Die Sprecher:
Jaron Lowenberg ist ein gelungener Neueinstieg für den beliebten Rainer Schmitt. Ich weigere mich den Begriff „Ersatz“ dafür zu verwenden¸ das wäre etwas abwertend und davon kann in diesen Hörspielen¸ da er den Larry Brent spricht¸ nicht die Rede sein. Er gibt einen überzeugend frischen und aktiv lebendigen Larry Brent an dessen Leistung nichts aussetzen kann.
Karen Schulz-Vobach als Morna Ulbrandson gefällt mir von der Stimme her sehr gut.
David Nathan als Iwan Kunaritschew ist ebenso gelungen¸ hier hätte ich mir manchmal jedoch weniger Klischees gewünscht.
Udo Schenk macht einen auf Bösewicht¸ scheinbar hat er ein Abonnement auf dies Art Rolle.
Jo Jung als Erzähler und X-RAY-1 gefällt mir ebenso¸ obwohl in Sachen Betonung noch etwas geübt werden sollte.
Auch die anderen hier nicht genannten Sprecherinnen und Sprecher¸ die zum Teil nur selten zu hören sind¸ leisten wirklich gute Hörspielarbeit und könnten davon sicher noch mehr bieten¸ wenn ihre Rollen ein wenig erweitert würden.
Skript & Dialoge
waren gut aufgebaut und geschrieben. Gerade die Monologe von Larry haben mir besonders gefallen¸ wenn er den Fall schildert. Durchgeführte Änderungen im Gegensatz zu den Romanen sind ein zweischneidiges Schwert. Mal gefallen sie mir¸ dann wieder¸ wie z.B. beim Zombie-Gorilla der ein Ektoplasma-Zombie aus dem Atem von Claire Feenler ist¸ gefällt mir die Änderung nicht. Doch das ist Geschmacksache des einzelnen Hörers.
Sounddesign & Effekte
Sound und Musik gliedern sich positiv in das Hörerlebnis ein¸ das ist ein Satz der bei mir manchmal zu lesen ist¸ hier aber gut zutrifft und nicht der Übertreibung entspringt. Sie sind schöne atmosphärische und abwechslungsreiche Stücke. Die Inszenierungen sind sehr stimmungsvoll und atmosphärisch gelungen. Die Geräuschkulisse ist¸ wie auch die musikalische Untermalung¸ Abenteuer für die Ohren.
Zusammenfassung
Das Label R&B verdient ein Lob dafür¸ dass das Larry Brent¸ zumindest in der Hörspielfassung in der Moderne angekommen ist.
Die Hörspiele sind in der Regel rasant und actionreich¸ auch wenn es manchmal zu kleineren Pannen kommt¸ wo ich mir eine andere Inszenierung gewünscht hätte. Doch das ist¸ wie bei jedem Roman von Dan Shocker ebenfalls¸ Anschauungssache.
Die eingesetzten rasanten Szenen erinnern öfters an amerikanische Fernsehserien und trüben den Eindruck einer Gruselserie. Andererseits steht gerade dieses Merkmal für die Moderne.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355