Kryptum
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
1582¸ Phillipp der Zweite herrscht in Spanien. Im Alkazar wartet der Spanier Raimundo Randa auf seinen Prozess¸ den die Inquisition anberaumt hat. Seit Jahren war er hinter den zwölf Teilen eines Schriftstückes her¸ das bis in die Zeit des alten Babylon zurück reicht. In seiner langen Zeit der Suche¸ aber auch der Verfolgung wechselte er seinen Namen¸ seine Staatsangehörigkeit¸ ja sogar seinen Glauben. Und das alles nur wegen eines Pergamentes. Zwölf jüdische Familien sollen jeweils im Besitz eines Teiles sein und wenn man diese Teile zusammenfügt hält man nichts geringeres als die Formel der Welt¸ den Etemenaki¸ in den Händen. Raimundo sitzt nun in diesem Kerker fest¸ nur ab und zu von seiner Tochter besucht¸ der er zum Teil sein langes Leben und seine Geheimnisse erzählt¸ zum anderen zur Mithilfe bei seiner Flucht überredet. Er ist sicher¸ ganz nah an seinem Geheimnis zu sein.
KRYPTUM ist ein Buch¸ das mich auf anhieb bezauberte. Agustín Sánchez Vidal erschafft eine eigene Welt mit ungewöhnlichen Schauplätzen und glaubwürdigen Personen. Geschickt wechselt er zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Herr Vidal mischt historische Daten mit erfundenen Informationen. Der Autor gab sich in den zehn Jahren seiner Arbeit sehr viel Mühe mit seiner Recherchearbeit. Die akribisch gesammelten Einzelheiten bilden einen lockeren Verbund mit erfundenen Einzelheiten. Alle Teile ergeben zusammen einen spannenden Mystery-Thriller¸ an dem sich viele andere eine Scheibe abschneiden können. Ich wünschte mir¸ das Buch wird ein hervorragend gemachtes Hörspiel oder noch besser¸ ein düsterer¸ geheimnisvoller Film.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355