Krieg im Himmel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Zeit als Zivilist ist schnell zu ende. Seine ehemaligen Vorgesetzten haben andere Pläne mit ihm. Ein neuer Job wartet auf ihn¸ den er mehr gezwungen als freiwillig annimmt. Elitesoldaten waren immer etwas Besonderes und das Geld in Form von Implantaten¸ das in sie gesteckt wurde¸ muss sich irgendwie rentieren. Die Körper wurden soweit verändert¸ dass man fast von Cyborgs sprechen könnte. Ein bösartiger der Kriegführenden Parteien sah eigentlich vor¸ sich der Spezialsoldaten zu entledigen. Gemeinsam mit einer Handvoll Kameraden konnte Jakob Douglas das Vorhaben verhindern. Ein Kriegsgericht sollte ihn verurteilen¸ ein einflussreicher¸ aber verschwundener Vorgesetzter bewahrte ihn vor der Hinrichtung. Jetzt wird er wieder gebraucht¸ weil ein Raumschiff der Aliens die Schutzblockade um die Erde durchbrach. Ausgerechnet in der Nähe seines Wohnortes stürzte die fremde Besatzung ab. Jakob Douglas soll den Absturzort überprüfen. Man rechnet nicht damit¸ aber es könnte jemand gegeben haben¸ der den Absturz überlebte. Und wenn ja¸ ist es seine Aufgabe¸ das Leben der Fremden zu beenden. Douglas findet das Wrack¸ aber keine Spur von der Besatzung. Zumindest einer der Fremden hat überlebt. Douglas findet den Ausserirdischen bei einer minderjährigen Prostituierten¸ wo ihm der Fremde mitteilt¸ dass man friedlichen Kontakt wünscht. Jakob ist überrascht¸ wurden die Fremden doch immer als die Aggressoren dargestellt. Douglas soll den Hilflosen töten¸ will aber andererseits die Möglichkeit eines Freidensschlusses nicht ausschliessen. Das Bewusstsein des Fremden wird in das Bewusstsein der jungen Dirne Morag übertragen und gemeinsam fliehen. Seine Auftraggeber sind nicht weniger flexibel und Jakob wird zur Zielscheibe seiner ehemaligen Kameraden.
Jakob Douglas ist jedoch eine Kämpfernatur und gibt so schnell nicht auf. Im Krieg gegen die SIE¸ die Aliens¸ hat er bewiesen¸ was in ihm steckt. Seit dem Friedensschluss zwischen Menschen und Aliens scheint es für ihn nichts mehr zu tun¸ so nimmt er sich vor¸ alte Rechnungen zu begleichen. Im Hintergrund steht immer noch ein Bürgerkrieg¸ der die Welt in unterschiedliche Gruppierungen teilt¸ was sein Vorhabenݜ eine alte Rechnung zu begleichen¸ nicht förderlich ist. Sein Ziel ist sein ehemaliger Vorgesetzter Rolleston und dessen Helfershelfer. Rolleston war nie fair gegenüber Douglas. Daher fordert Douglas jetzt Gerechtigkeit. In diesem Fall ist er Ankläger¸ Richter und Vollstrecker in einer Person.
Gleichzeitig ist in der digitalen Welt alles anderes. Er ist nicht ganz unschuldig an der Erschaffung eines digitalen Gottes. Dieser ist selbst im Clinch mit einer anderen künstlichen Intelligenz.
Ich begann mit Gavin Smith s Roman Krieg im Himmel¸ was ein grosser Fehler war¸ denn ich verstand gar nichts. Wie üblich bei Mehrteilern¸ die aufeinander aufbauen¸ fehlt die Zusammenfassung des ersten Teils. Nach dem Prolog mit dem Helden Jakob Douglas¸ der in einer ausweglosen Lage endet und er mit seinen Kumpels tot sein müsste¸ geht es im nächsten Kapitel weiter¸ als sei nichts geschehen. Ab dem Moment war mir klar¸ ich muss erst den ersten Teil¸ Der Veteran lesen. Genutzt hat es aber nicht viel. Die Handlung beider Romane wird auf den ersten Blick von Jakob Douglas bestimmt. Der Veteran aus den Erd- und Alienkriegen ist jedoch nicht eindeutig beschrieben. Der Charakter ist zwiespältig. Mal wirkt er als Superheld¸ dann wieder als ein greinender Alter¸ dem nichts gerecht wird. Die militärischen Auseinandersetzungen wirken oft willkürlich. Anscheinend muss man die kursiv gedruckten Texte anders lesen¸ als den normalen Text. So gesehen wären es zwei Bücher. Ein Hardcore Military SF Roman und ein durchaus intellektuell ansprechender Text¸ der sich mit der Gesellschaft der Menschen¸ der Aliens und der Künstlichen Intelligenzen auseinandersetzt. Ich denke mir¸ die beiden Bücher werden bei den Lesern geteilte Meinungen hervorrufen. Am Ende bleibt ein guter Erstling mit einer düsteren Stimmung. Allerdings bedient sich der Autor zu vieler Klischees. Angefangen bei einem Abhängigen¸ trunksüchtigen und gewalttätigen Spezialagenten. Weiter geht es mit Krimi-¸ Military SF¸ Verfolgungsjagd–Versatzstücken. Gavin Smith lebt sich in blutigen und detailreich dargestellten Kämpfen aus und das in einer sehr gelungenen und gefällig zu lesenden Schreibweise.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355