Krieg der Vampire 1: Der Aufstand
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Grausame Ritualmorde erschüttern die britische Metropole und Hauptstadt London. Detective Joel Solomon ist der Einzige¸ der erkennt¸ wer für die furchtbaren Verstümmelungen der Opfer und ihre blutleeren Körper verantwortlich ist. Als Kind wurde er Zeuge¸ wie Vampire seine Familie ermordeten. Damals glaubte man ihm kein Wort. Doch er schwor den Verursachern blutige Rache. Noch heute hat er furchtbare Alpträume und wacht schweissgebadet auf. Bei seinen Ermittlungen erhält der Detective unerwartete Unterstützung. Eine junge Frau¸ Alex Bishop¸ steht ihm zur Seite und will ihm helfen. Denn ihr dunkles Geheimnis ist die Mitgliedschaft der äusserst geheimen Vampire Intelligence Agency. Ihr Auftrag lautet¸ Abtrünnige Vampire und andere Wesen der Nacht zu verfolgen¸ die gegen die Gesetze der World Vampire Federation verstossen haben. Diejenigen Vampire¸ die gegen die ungeschriebenen Gesetze rebellieren und Jagd auf Menschen machen und ansonsten auffällig werden zur Räson bringen bis hin zum Eliminieren. Ihr zur Seite steht ein Vampirneuling¸ der nicht dazu neigt¸ Blut trinken zu wollen. Bevor er jedoch verhungert¸ sollte er sich dieser Art der Nahrungsaufnahme widmen.
Das ungleiche Ermittlerpaar Joel und Alex kommt bald darauf einer grossen Verschwörung auf die Spur¸ in die Obervampire Gabriel und Anastasia verwickelt sind. In der Folge davon beginnt eine Jagd durch Europa¸ die mit einem unbefriedigenden Ende für den Leser ausgeht. Denn die Bösewichte entkommen¸ zwar gerade so¸ aber sie entkommen. Andererseits bietet diese Flucht auch gleichzeitig Stoff für neue Erzählungen.
Die Frage¸ die ich mir am Ende des Buches stellte¸ war¸ ist dies alles ernst gemeint oder ist es eine Persiflage oder einfach nur ein humorvoller Roman mit Thrillerelementen. Ich kann mich nicht entscheiden. Da sind Anspielungen an tatsächliche Organisationen¸ aber auch Isaac Asimov s Robotergesetze finden auf Vampire abgewandelt¸ ihre Verwendung. Wie dem auch sei¸ es ist in jedem Fall ein sehr unterhaltsames Taschenbuch¸ dass man schnell zwischendurch lesen kann¸ weil der Schreibstil locker und flüssig gehalten ist. Beste Reiselektüre. Gleichzeitig ist es aber auch ein sozialkritisches Werk¸ etwa wenn eine abenteuerliche Taxifahrt in Bukarest stattfindet und man sich über das ehemalige brutale Regime Gedanken macht. Der Schwerpunkt der Erzählung und damit auch des Spannungsbogens ist eindeutig das Thema Vampire. In Der Aufstand gibt es zwar auch eine Liebesgeschichte¸ doch ist diese nicht so ausgeprägt und schnulzig wie in den romantisch angehauchten Vampirromanen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355