Krieg der Klone
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ein großer Teil dieses Buches konzentriert sich auf Emilys "Schwärmerei" für eine Studentin an dem College¸ an dem sie ihren Sitz hat. Da es in der ersten Person ist¸ war ich Emilys Fantasien ausgesetzt¸ wie ein Gespräch mit ihm klingen könnte und wie er ihre Hand berühren könnte oder was auch immer sie sich ausdenkt. Es wäre vielleicht liebenswert gewesen¸ wenn es nur einmal gewesen wäre. Aber wie war sie in der Lage¸ eine emotionale Bindung zu diesem einen bestimmten Menschen aufzubauen? Wie entscheidet sie¸ dass er "heiß" ist? Beim Lesen von KI-Figuren gefällt mir am besten¸ wie unterschiedlich sie die Welt sehen und an die Problemlösung herangehen. Alles¸ was ich aus dieser Geschichte herausbekomme¸ ist¸ dass KI im Grunde genommen Menschen ohne Körper sind?!
Wir erfahren also¸ dass Emily mit Menschen über einen Chip kommunizieren kann¸ wenn man also keinen Chip trägt¸ kann man sie weder sehen noch hören. Wenn niemand mit ihr in Kontakt kommt¸ hat sie dieses Wohnheimzimmer¸ in dem sie "wohnt"¸ das sich¸ wie ich vermute¸ auf ihren Servern an der Universität befindet. Wenn sie also von ihren Servern getrennt wird¸ ist sie im Grunde genommen nicht mehr existent¸ wenn niemand einen Chip benutzt. Ja¸ vielleicht. Ich verstehe immer noch nicht ganz. Dann gegen Ende ist eine andere Figur wütend auf sie und läuft direkt durch ihren Körper¸ als wolle sie beweisen¸ dass sie nicht "real" ist... aber vorhin im Buch hatte sie eine körperliche Erfahrung mit jemandem. Auch das verstehe ich nicht.
Der Dialog war unglaublich und häufig verwendete Slang und Ausdrücke¸ die ich seit Jahren nicht mehr gelesen habe und die ich in einer futuristischen Welt sicher nicht erwarten würde. Ein "Bösewicht" wird amm Anfang eingeführt¸ völlig ignoriert und taucht dann später auf¸ um böse zu sein. Ein anderer "Bösewicht" ist jemand¸ mit dem Emily hätte rechnen müssen und der definitiv die ganze Zeit über ihre Existenz hätte Bescheid wissen müssen. Das Ende war super gehetzt¸ und obwohl ich Emilys Rolle darin mochte¸ kaufe ich sie einfach nicht als eine mögliche Sache ab¸ die hätte passieren können. Das ganze Buch liest sich wie ein erster Entwurf¸ der von Freunden gelesen und dann von einem Korrektor überprüft wird¸ der nur auf Fehler überprüft und nicht gebeten wurde¸ den Inhalt zu notieren. Die Wissenschaft ist fragwürdig¸ ich habe viele gute wissenschaftliche Bücher gelesen¸ die sich mit der theoretischen Physik befassen¸ die von einem echten Wissenschaftler recherchiert und notiert und/oder überprüft wurden. Als ich die Danksagungen für dieses Buch las¸ fiel mir auf¸ dass viele der Personen¸ denen gedankt wurde¸ ihre Namen in irgendeiner Form in der Geschichte verwendet haben. Und ich bin mir zu 99% sicher¸ dass Blake Crouch entweder der gute Kumpel dieses Autors über eine Fernseh- /Drehbuchverbindung ist... oder er wurde dafür bezahlt¸ dies zu unterstützen. Ich genieße Wissenschaft und Wissenschaft im Allgemeinen¸ aber es war für mich nie ein spezielles Studiengebiet. Ich denke¸ es muss so schwer sein¸ Science-Fiction-Bücher zu schreiben und glaubwürdig zu machen¸ und ich schätze den hohen Forschungsaufwand¸ der betrieben werden muss¸ um futuristische Handlungen¸ Transporte usw. so aussehen zu lassen¸ als ob sie eines Tages passieren könnten. Die Schrift ist recht groß gewählt. Eine 12-Punkt-Schrift hätte das Buch von der Seitenzahl her¸ halbiert. Trotz der vielleicht herben Kritik¸ ein Buch das sich lesen lässt. Nette Unterhaltung. Gerade noch 3 von 5.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355