Komet
Komet ist das erste Werk von Steph Swainston. Die Hauptfigur der Handlung ist Jant Komet. Er ist ein Untersterblicher¸ dessen Alterungsprozess gestoppt wurde¸ und als einziger beherrscht Komet die Kunst des fliegen.
Die Welt in der er lebt hat eigentlich nichts mit den klassischen Fantasywelten¸ die man so kennt¸ zu tun. Es gibt Rauschgift¸ Zeitung¸ relativ neuzeitliche Kleidung und es scheint sich um eine fortschrittliche Welt zu handeln. Lediglich im Krieg werden keine fortschrittliche Waffen benutzt. Die Krieger kämpfen nicht mit neuartigen Laserwaffen¸ sondern mit Schwertern¸ Pfeil und Bogen. Dazu reiten sie auf Pferden und greifen von ihrem Rücken aus an. Eine besondere Einheit¸ zu der auch Komet gehört¸ wurde mit der besonderen Gabe der Nichtalterung bzw. Unsterblichkeit ausgestattet. Sie altern nicht¸ können aber trotzdem im Kampf sterben.
Das Reich befindet sich schon seit Jahren im Krieg. Der Feind der Menschheit sind riesenhaften Insekten und so ist es auch im Jahr 2014 in dem der Roman spielt.
Die Welt der Menschen traurig und leer. Die meisten kämpfen auf den Schlachtfeldern und so ist es wenig verwunderlich¸ wenn sich immer mehr in den Konsum von Drogen flüchten. Auch Jant Komet der als fliegender Bote und Spion eingesetzte ist¸ spricht den Drogen zu. Er ist nicht der strahlende Held¸ sondern ist ständig pleite und von dem Rauschgift Kat abhängig. Bei seinen berauschenden Träume betritt er eine andere Welt¸ die Andernort genannt wird. Jant hält sie für real¸ doch seine Umwelt ist der Überzeugung¸ dass es sich um ein durch Drogen erzeugtes Hirngespinst erzeugt wird und so wird er wieder in den Krieg geschickt¸ der aussichtslos scheint.
Die Welt ist interessant ausgearbeitet. Es drei unterschiedliche humanoide Rasse. Neben den Menschen gibt es die flügeltragende Awianer und die katzenartigen Rhydannern. Lediglich die Größenmasse sind etwas gewöhnungs- bzw. fragwürdig. Die Beschreibung der Ort und Wesen ist interessant und mit eine gewissen eigenen Vorstellungskraft¸ kann man sich ganz gut darin zurecht finden. Die Kämpfe und Konflikt werden sehr blutig geschildert und erinnern teilweise an Splatter¸ doch das sorgt nur für die passende trostlose Atmosphäre.
Der Autorin gelingt es sehr gut die drei verschiedenen Ebene der Erzählung mit einander zu verbinden. Es gibt den alles überschattenden Krieg gegen die Insekt¸ die Ausflüge in die andere Welt und Komets Erinnerung an seine Kindheit. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in Jants Gedanken und seine Einstellung. Auch die anderen Figuren sind interessant¸ aber teilweise nicht so ausführlich ausgearbeitet. Das stellt aber nicht so ein großes Manko dar.
Fazit:
Der Roman überzeugt auf Grund seiner andersartigen Welt. Das ganze ist sehr surreal und man muss sich schon mit dem Buch beschäftigen und kann es nicht so runter lesen. Trotzdem ist es sehr interessant und lesenswert.
Autoreninfo:
Steph Swainston wurde 1974 im englischen Bradford geboren. Sie studierte Archäologie in Cambridge und war mehrere Jahre an Ausgrabungen der ältesten Begräbnisstätten Großbritanniens beteiligt. Sie arbeit heute als Informatikerin. Steph Swainston lebt im englischen Reading¸ wo sie lange Spaziergänge in Wäldern und Mooren unternimmt
Eine Rezension von: Thomas König