Kinder des Schicksals 2: Sternenkinder
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Von der Menschheit wird seit Jahrtausenden der Krieg gegen die Xeelee geführt. Die Kräfte der Menschheit schwinden dahin¸ die Krieger werden immer jünger und mit neunzehn Jahren gilt man inzwischen als Veteran des immerwährenden Krieges. Kinder und Jugendliche sind es¸ die die Hauptdarsteller des Romans stellen. Die Handlung ist mit den dürren Worten bereits beschrieben. Stephen Baxter ist ein Autor der schreiben kann. Er schafft es¸ innerhalb der Erzählung in Kleinigkeiten abzuschweifen¸ grosse Handlungsbögen aufzubauen um wieder an den Ausgangspunkt zurückzukommen. Während andere Romanautoren geradlinig auf ein Ziel zusteuern¸ wählt er seinen Weg spiralförmig.
Was mir an diesem Roman besonders gefiel¸ waren seine Zeitparadoxa¸ die er aufbaute. Und mehr als einmal ertappte ich mich dabei¸ gar nicht darüber lesen zu wollen¸ da Paradoxa die unangenehme Art haben¸ sich nicht nur selbst zu erzeugen¸ sondern aus der Logik heraus sich eigentlich als Logikwölkchen auflösen müssten. Nur wenn sie sich gleich wieder auflösen¸ bestehen sie eigentlich nicht lange genug¸ um sich selbst lebensfähig zu halten.
Die Handlungsträger¸ allen voran Pirius und seine Staffelkollegen und Kolleginnen¸ sind sehr schön beschrieben. Ihre Sorgen und Ängste ebenso¸ wie ihre Erfolge¸ Liebe und Zerwürfnisse. Es ist Leben pur¸ dass doch in dem Krieg¸ Mensch gegen Xeelee (Sili gesprochen)¸ so kurz ist. Die Beschreibung Stephen Baxters von der Entstehung des Universums¸ den Quagmiten¸ Quarks¸ Baby-Universen¸ Monaden und ähnlichem mehr¸ ist man gewillt zu überlesen¸ da sie zuerst nur verwirren und zu wissenschaftlich sind. Sie dienen trotzdem dem besseren Verständnis und sollten nicht ausser acht gelassen werden. Sicher¸ das Buch hätte nicht unbedingt 700 Seiten gebraucht¸ um diese Geschichte zu erzählen. Aber so ist eben der Autor¸ dessen Bücher bisher immer Ziegelsteinformat besassen.
Eine Rezension von: Michael Birke http://www.buchwurm.info/