Einfach gesagt: KILL CREEK war gelungen! Ich hegte bereits den Verdacht, dass ein wirklich gutes Spukhausbuch der Vergangenheit angehört. Daher bin ich verdammt froh, dass ich eines Besseren belehrt wurde.

Ich will nicht lügen, aber anfangs hat mich der übliche Stadart von vier Leuten, die in einem ach so gruseligen Haus übernachten, nicht beeindruckt. Mit der Zeit begann zwischen den Charakteren selbst, dem Hintergrund des Hauses und der Art und Weise, wie alle zusammenkamen, die Geschichte langsam Fahrt aufzunehmen und sich für mich zu gewinnen. In diesem Fall waren es sogar sechs Personen, die in dem Haus übernachteten, noch dazu an Halloween. Vier berühmte Horror-Autoren, Wainwright, der Mann, der diese Sache inszeniert hat (er ist der Gründer einer Website, die sich mit allem beschäftigt, was mit Horror zu tun hat), und seine Freundin Kate, die dort ist, um alle Ereignisse zu fotografieren. Dann (und das ist die überraschende Wendung) passiert nicht mehr viel, und alle gehen nach Hause! Wo ist also das Gruselige? Was passiert, dass so viele Leute von diesem Buch schwärmen? Seht mich nicht an, ich werde es nicht verraten. Ihr müsst es selbst lesen. Diese Figuren haben sich tief in meine Psyche eingegraben, und ich hatte das Gefühl, sie alle sehr gut zu kennen. Jeder Einzelne von ihnen hat sich im Laufe des Buches verändert, und ob es nun gute oder schlechte Veränderungen waren, am Ende waren sie alle andere Menschen. Das liebe ich. Ich liebe Unvorhersehbarkeit, sowohl bei meinen Büchern als auch bei meinen Charakteren - wer will schon über den langweiligen, flachen Stanley lesen? Der Schreibstil war sehr lebendig, und der Autor ist sowohl in den beschreibenden Passagen als auch in den Dialogen grossartig. Für mich klang das alles sehr echt. Ich muss zugeben, dass ich beeindruckt bin - umso mehr, wenn ich bedenke, dass dies ein Debütroman ist.