Kantaki 4: Feuervögel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Tako Karides ist Offizier in Diensten der menschlichen Armee. Er verlor seine Familie bei einem Angriff der Graken. Seither setzt er alles daran¸ die Graken zu vernichten. Bei einem Einsatz auf dem Planeten Kabäa rettet er den Jungen Dominik der über die erstaunlichen Fähigkeiten verfügt mit den Graken in Verbindung zu treten. Diese erstaunliche Fähigkeit besitzen sonst nur die Frauen des Tal-Telassi Ordens. Die Schwesternschaft kämpfte bislang erfolglos auf gedanklicher Ebene gegen die Angreifer. Die Tel-Talassi nehmen den Jungen auf und bilden ihn aus¸ sehr zum Ärger von Tako Karides¸ der ihn lieber in seiner Obhut behalten hätte.
Der Krieg gegen die Angreifer scheint verloren zu sein. Das ist die eigentliche Ausgangslage. Dieser Gedanke ist sicherlich nicht neu¸ sorgt es doch in den verschiedensten Werken der Zukunftsgeschichten für einen spannenden Ausgangspunkt. Damit einhergehend sind die zentralen Gestalten der Handlung damit beschäftigt¸ planlos umherzuirren. Niemand ist in der Lage¸ wo die Graken herkommen und welches ihre wahren Ziele sind. Mit den Graken entwickelte der Autor eine sehr interessante Lebensform. Wie die Lebensform der Graken¸ so auch viele andere Dinge¸ lässt Andreas Brandhorst nur angeschnitten. Es fehlt eine genaue Beschreibung¸ mehr Hintergrund und Tiefe. Ganz bewusst schränkt er die Sicht auf die Aliens ein. Und das macht die Erzählung besonders interessant und lesenswert. Ich denke mir¸ er wird in den Folgebänden genau hier ansetzen und irgendwo die Menschen direkt auf die Graken treffen lassen. Wahrscheinlich sogar den Jungen Dominik.
Andreas Brandhorst versteht es vortrefflich¸ nicht nur seine Hauptfiguren im dunkeln tappen zu lassen. Er steckt auch gleich seine Leserinnen und Leser mit ihnen unter eine Decke. Bis auf den Autoren ist niemandem bewusst¸ wo es nun lang geht. Aber auch die Auskunft¸ die Bösen sind nicht die Bösen¸ weil die Bösen die Guten sind¸ die man herauslesen kann erscheint auf dem ersten Blick etwas seltsam.
Da seine zweite Kantaki-Reihe inhaltlich nichts mit der ersten zu tun hat¸ kann sie durchaus alleinstehend gelesen werden. Auch der Schluss des Romans ist so gehalten¸ dass er in sich abgeschlossen ist.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355