Justifers 9: Robolution
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der tägliche Konkurrenzkampf der planetaren und interstellaren Konzerne geht weiter. Die obersten Herrscher in den Konzernzentralen sind durchaus gewillt um Wissen¸ Reichtum und Macht zu pokern und zu kämpfen. Was mit normalen Aufkäufen nicht funktioniert¸ geht mit Industriespionage¸ Mord und Konzernkriegen. In diesem Fall hat 2OT Technology eine vielversprechende Entwicklung in der Hand. Sie besitzt nicht nur ein Artefakt¸ auf der Erde gefunden¸ die eine scheinbar unerschöpfliche Energiequelle darstellt¸ sondern auf Coppola II auf einen ausserirdischen Roboter¸ wo diese Kraftquelle eingestzt werden kann. Perpetuum¸ so der bezeichnende Name¸ soll in der Lage sein¸ die Energieversorgung für Raumschiffe und ihre Überlichtreisen zu gewährleisten¸ sondern auch die Energieversorgung ganzer Planetensystem zu übernehmen. Für andere Konzerne würde das der Ruin bedeuten. Daher wird im Geheimen mit diesem Artefakt gearbeitet¸ damit auch nicht die kleineste Information nach aussen dringt. Um das Pepetuum für den Raumflug zu testen¸ wird der Pilot Ion Trent ausgewählt. Der Beste und der Verschwiegenste seiner Art. Der wagemutige Testpilot setzt alles daran¸ das Artefakt zu testen und auszureizen¸ zumindest soweit¸ wie es möglich ist¸ ohne Gefahr für sein Leben. Wie erwartet und gewollt explodiert das getestete Raumschiff¸ dass eher einem Schrotthaufen ähnelt¸ denn einem Raumschiff. Vorher hat der Pilot jedoch die wichtigsten Testergebnisse und das Perpetuum entfernt und sich mit einer Rettungskapsel ausgeschleust. Die Aufzeichnungen und das Modul sind somit für die Nachwelt bzw. die Wissenschaftler gerettet. Die Havarie ist geplant¸ die anschliessende Rettung des Piloten und die Bergung nur noch Routine. Ion Trent strandet auf Coppola II¸ einem interstellaren Schrottplatz¸ der aber unter dem Schrott eine riesige geheime Forschungsstation von der Grösse einer Stadt beherbergt. Der Konzern 2OT unterhält hier schon seit Jahrzehnten eine geheimere Forschungsstation. Ziel der hier arbeitenden Wissenschaftler ist es¸ aus Robotern intelligente Lebensformen zu entwickeln. Das Ziel wird auch erreicht¸ die Mittel dazu nicht unbedingt sozial verträglich¸ und wenn dann noch etwas grössenwahnsinniges Blech auf menschlicher Basis dazu kommt¸ wird die ganze Sache plötzlich gefährlich. Um den Havaristen aufzusammeln¸ entsendet 2OT eine Justifier-Truppe. Ist ja klar¸ ist ein Routineauftrag. Der Konzern hatte sich aber die Teammitglieder so ausgesucht¸ dass sie versagen sollte. Klappt auch prima. Das Team erkennt das Geheimnis des Konzerns und aus einem Aufstieg im Konzern wird ein Kampf auf Leben und Tod. Sie werden von den Robotern und ihrer künstlichen Zivilisation gejagt¸ beschossen und mit wilder Entschlossenheit vom Leben zum Tode befördert. Zwar gelingt einigen die Flucht¸ aber...
Christian von Aster ist als Autor der phantastischen Literatur bekannt. Seine Romane sind hauptsächlich im Bereich dder Phantastik angesiedelt. Mit Robolution muss er sich in die Welt der Justifier zurechtfinden. Dies gelingt ihm relativ gut¸ aber neben einer inhaltlichen Schwäche sind es die vielen Fehler die sich in dem Buch finden lassen. Wörter sind doppelt¸ falsche Artikel und auch Mehrzahl und Einzahl werden verwechselt. Christian von Aster bietet kapitelweise neue Überraschungen¸ bringt neue Wendungen oder neuen Charakter in die Geschichte ein. Allerdings verschwinden sie genauso wieder¸ ohne Aufhebens. Im Vordergrund steht klar der Unterhaltungswert des Romans. Andererseits gerät sein Humor manchmal zu Slapstick¸ wird ab und zu langatmig und wird zum Schluss schnell und das Happy End unglaubwürdig. Die Geschichte um den Raumschiffantrieb und die unterirdische Roboterstadt¸ werden logisch von einem einfachen Rettungsauftrag zu einem Himmelfahrtskommando beschrieben. Andererseits tauchen Figuren auf¸ die die Ersten in den Hintergrund drängen. Letztlich fand ich den Roman zwar unterhaltend¸ aber nur mit Abstrichen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355