Justifers 3: Mind Control
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Hintergrund tobt der Machtkampf der Konzerne¸ im Vordergrund steht jedoch die Geschichte von Nikolaj Poljakow. Nikolaj ist Direktor des grössten Xeno-Spektakulums¸ einem Wanderzoo mit ausserirdischen Lebewesen. Mit seinen Mitarbeitern ist er auf dem Weg in das Paradies der Reichen und Schönen¸ At Lantis. Auf dem Weg dorthin erreicht sie die Nachricht¸ dass der Planet Betterday durch die Collectors vernichtet wurde. Die Vereinten Humanen Raumfahrtnationen waren bestrebt¸ mit einer gewaltigen Kriegsflotte¸ den Collectors Einhalt zu gebieten.
Zur gleichen Zeit nutzt der gefürchtete Anführer der afrikanischen Zulunation¸ Kingdom of Zulu¸ seine eigene Pläne auszuführen. Die Konzerne spielten in Afrika die einzelnen Kriegsherren gegeneinander aus¸ machten sie mit Drogen hörig oder bestachen sie mit Geld¸ oder beides. Die neue Macht nutzen sie¸ um Waffenexperimente durchzuführen¸ sehr zum Leidwesen der Einwohner. Der Anführer der Zulu¸ ein PSI-Begabter¸ schaffte es und brachte inzwischen den Kontinent unter seine Herrschaft. Die Konzerne erkennen in ihn erst einmal nicht den Gegner. Doch je erfolgreicher er wird¸ desto höher steigt er auf der Gefährdungsskala. Aber irgendwie zu spät¸ denn gegen den Widerstand der Konzerne führte er Afrika in die Unabhängigkeit. Der als Zulu bekannte Anführer setzt alle Mittel ein¸ um seinen privaten Rachefeldzug gegen die Konzerne zu führen. Dazu gehört auch die Entführung von der gefeierten Künstlerin Jiang zu der er Nikolaj zwingt. Dumm nur¸ Nikolaj mag die Künstlerin sehr. Dabei ist Nikolajs Leben auch nicht sehr einfach. Er muss seine eigenen Geheimnisse hüten. Eines von Nikolajs Geheimnissen ist tödlicher Gefahr. Ein mutierter Wurm¸ der ihn von innen heraus zerfrisst. Verantwortlich dafür ist der Jumper¸ der Zuluanführer. Zum einen soll Nikolaj dazu aufgefordert werden¸ gefügig zu sein. Eine Woche Zeit hat er dafür¸ den Wurm loszuwerden. Doch das ist ja nicht aalles. Nikolaj zählt zu den Personen¸ die von den Konzernen gesucht und im schlimmsten Fall gejagt werden. Aber Nikolaj hat ein paar Tricks auf Lager¸ sonst wäre er nicht so lange auf freiem Fuss. Eine grosse Unterstützung bietet ihm dabei sein eigenes Raumschiff¸ die Nascor¸ dass einige Überraschungen zu bieten hat.
Die Geschichte ist super gut geschrieben¸ abwechslungsreich und faszinierend. Die Handlungsorte wechseln häufig. So bleibt die Geschichte schnell und spannend. Die eigentlichen Namensgeber der Serie treten zugunsten eines Einzelabenteuers zurück. Mit diesem Trick¸ sowie den Beschreibungen der Welten¸ wird das Justifer-Universum immer abwechslungsreicher. Mit den Rückgriffen auf die ersten Romane verwebt sich die Handlung.
Auch in diesem Roman findet sich eine Erzählung von Markus Heitz. Mit Suboptimal III führt er diese weiter¸ aber es ist noch nicht ersichtlich¸ wohin die Geschichte führt. Trotzdem ist sie weiterhin interessant. Vielleicht gibt es diese Geschichte einmal als eigenständigen Band.
Mind Control ist Abenteuer-Science Fiction¸ die den Leser an die Seiten fesselt und ihn überrascht. Die farbenprächtige¸ packende Weltraum-Serie Justifers hat mich seit dem Beginn mit Collectors von Markus Heitz¸ sehr gut unterhalten. Langweile kam nie auf. Mit den unterschiedlichen Romanen der deutschen Autoren sorgten diese immer wieder für neue Perspektiven¸ die den Leser in eine fremdartige Zukunft führten. Gleichzeitig beliessen es Markus Heitz¸ Christoph Hardebusch¸ Lena Falkenhagen und jetzt Thomas Finn bei genügend bekannten Eigenheiten aus der Gegenwart. Auf diese Weise fühlt sich der Leser in der Zukunft wohl¸ folgt gern den Gedankengängen der Autoren und Handlungsträger. Die Welt der Justifer ist ziemlich gewalttätig¸ um nicht zu sagen¸ brutal. Die Besonderheit der Erzählung liegt in der Erzählweise von Thomas Finn. Mir hat es sehr gefallen¸ dass er das Fandom und die Autorenszene ein wenig auf die Schippe nahm. Allerdings bin ich mir auch sicher¸ nicht alle witzigen Szenen¸ die er einfügte und die Anspielungen gefunden zu haben. An dieser Stelle müsste man Thomas mal fragen. Das gleiche gilt für meinen Eindruck¸ dass er Mike Resnick mit der Taschenbuchreihe Die größte Show im ganzen Kosmos als Vorbild hatte. -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355