iZombie 1: Tote leben länger
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Sie sieht nicht unbedingt aus¸ wie ein klassischer Zombie¸ zerfallende Körper¸ tumbes herumtorkeln und so weiter. Dennoch¸ sie muss einmal im Monat ein menschliches Hirn verspeisen¸ damit sie weiterhin funktionstüchtig bleibt. Ihr Vorteil¸ sie ist Totengräberin und kann sich so ihre Mahlzeiten entsprechend aussuchen. Dumm nur¸ dass sie mit jedem Hirn auch die Persönlichkeit¸ zumindest Teile von ihnen¸ übernimmt. Das geht solange¸ bis sie das nächste Hirn verspeist. Ansonsten versucht sie ein normales Leben zu führen. Bis auf die "Macke"¸ die letzten Probleme der verspeisten Leichen zu lösen. ausgerechnet ihre letzte Mahlzeit schleppte einen ungelösten Mordfall mit sich herum. Bei der Lösung helfen ihr die Freunde. doch trifft sie in ihrer Welt auf Vampire und andere Monster und zudem ist da noch ein neuer Freund¸ ein Monsterjäger. auch wenn jetzt einige Nebenfiguren genannt wurden¸ der Mittelpunkt der Erzählung ist jedoch Gwen.
Mit dem Comic iZombie schufen Autor Chris Roberson und Zeichner Michael Allred eine Zombiegeschichte¸ die sich jedoch erfreulich von Der Nacht der reitenden Leichen und anderen Klassikern dieses Genres abhebt. Der Erfolg der Comic-Serie zeigt sich auch darin¸ dass er sehr schnell als Vorlage für eine ameri-kanische Fernsehserie dient. Der etwas andere Blickwinkel auf Zombies ist ein sehr originelles Konzept. Die beiden Macher bedienen sich dabei sehr vieler Klischees¸ die durchaus aus einem Roman von Lara Adrian oder G. A. Aiken¸ oder alten Hammer-Filmen stammen könnten. Die Geschichte präsentiert sich mit viel Humor und wird zudem mit klassischen Anspielungen aus den jeweiligen Horrorgenres sprachlich und bildlich aufgepeppt.
Die Zeichnungen sind sehr einfach gehalten¸ arbeitet Zeichner Michael Allred noch mit der 1970er Rasterfolie. Der Strich für die Umrisse ist kräftig¸ ebenso die Farben¸ die Hintergründe einfach. Aus diesem Grund würde ich der Reihe¸ die 28 amerikanischen Hefte erscheinen in Deutschland in vier Bänden¸ keinen grossen Erfolg zusprechen. Aber es ist die Handlung¸ die Ideen¸ die Chris Roberson beisteuert und der Comic-Reihe zu einem Erfolg verhalf.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355