In der Stille der Tod
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Am nächsten Morgen meldet Asli Verkallen ihren Ehemann Richard als vermisst. Er hatte abends noch einen Geschäftstermin und kam anschließend nicht nach Hause. Die Polizei fängt an¸ den Fall ernst zu nehmen¸ als das Handy des Vermissten in einer Kneipe von einem Obdachlosen zum Kauf angeboten wird. Kommissar Paul Vegter fängt mit seinen Ermittlungen an und blickt schnell hinter die scheinbar heile Fassade eines Familienunternehmens. Richard Verkallen arbeitete zusammen mit seinem Bruder Peter beim Vater im Familienbetrieb. Er wollte eigentlich lieber Kunst studieren¸ was der dominante Vater aber nicht zuließ. Als Richard dann¸ ob aus Trotz oder Liebe¸ die farbige Frau Asli heiratet¸ stößt er damit seinen Vater ganz schön vor den Kopf. Auch die Geburt des Enkels konnte den Vater von Richard nicht versöhnlich stimmen¸ war dieser dann auch noch behindert auf die Welt gekommen. Darunter litt natürlich auch irgendwann die Ehe von Richard und Asli. Diese macht sich nun zwar Sorgen um ihren verschwundenen Mann¸ ist aber irgendwie auch froh¸ dass er weg ist. Als Kommissar Vegter und sein Kollege Talsma eine heimlicher Liebschaft von Richard ausfindig machen¸ stoßen in immer tiefer in ein Wespennest aus Lügen und Streitigkeiten...
Der Kriminalroman spielt in Holland und weist eine gut strukturierte Handlung auf. Es gab kein verwirrendes herumspringen in den Zeiten und ich konnte der Handlung ohne Probleme folgen. Er war jetzt nicht so spannend dass ich Gänsehaut bekam¸ aber die Sorgen um den autistischen und tauben Sohn der Eheleute sowie die Problematik einer farbigen Frau in einem gut gehenden holländischen Familienunternehmen haben mich zum Nachdenken gebracht. Mit seinen 318 Seiten ist er auch keine Seite zu lang und das Ende war dann für mich doch sehr überraschend.
Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355