Im Blutkreis
Die Hauptfigur des Romans Im Blutkreis Nathan Falh wacht im Krankenhaus von Hammerfest aus seinem Koma auf. Er kann sich an nichts erinnern. Er war¸ so erfährt er¸ als Taucher auf dem Eisbrecher Pole Explorer in arktischen Gewässern unterwegs und wurde nach einem schweren Tauchunfall eingeliefert. Die Ärzte versichern ihm¸ dass er sein Gedächtnis wiedererlangen wird und alles scheint in bester Ordnung¸ bis drei Männer versuchen ihn zu entführen.
Für ihn völlig überraschend kann er sich durch den geschickten Einsatz von Nahkampftechniken den Angreifern erwehren.
Mit seinen Papieren und dem bisschen Gepäck reist er nach Paris und kommt in seine Wohnung. Doch diese ist leer. Nur eine Matratze und ein Telefon/Faxgerät deuten darauf¸ dass hier jemand lebte. Sein Name steht an der Tür und er hat die Miete ein halbes Jahr im Voraus bezahlt.
Nun beginnt die Suche nach seinem vorherigen Leben. Sein bisheriger Arbeitgeber in Antwerpen will nichts mehr mit ihm zu tun haben und verweißt auf die hohe Abfindung auf seinem Kreditkartenkonto.
Lediglich in seinem Faxgerät kann Nathan einen Hinweis entdecken. Ein Professor Ashley Woods von der Biblioteca Malatestinana aus dem italienischen Cesena teilt ihm mit¸ das er mit dem Übersetzen des "Elias-Manuskript" begonnen. Nathan fliegt nach Italien und erfährt dort von dem Professor¸ dass er ihn beauftragt hat das Manuskript zu entziffern. Außerdem gehört der Professor dem Geheimdienst an und bietet Nathan seine Kontakt an¸ um Licht in die Vergangenheit zu bringen.
Während der Heimreise liest Nathan den ersten Teil des Manuskriptes und erfährt¸ dass der Autor Elias ein Anatom war¸ der gefallene Soldaten barg und zu Forschungszwecken sezierte. Dabei entdecken sie merkwürdig verstümmelte Leichen von Sklaven. Man hat ihnen Lunge und Gehirn entnommen. In dem Geheimnis scheint auch Elias Partner Roch verwickelt zu sein¸ der aber mit den Worten stirbt: "Wir sind die Krieger des Schattens¸ wir gehen durch die Zeit¸ um Rache zu üben. Wir sind die Hüter des Blutkreises…"
Es scheint das der Geheimbund und seine mörderische Verschwörung noch in der Gegenwart existiert und Nathan darin verstrickt ist.
Am Anfang erinnerte mich der Roman stark an die Bourne-Romane¸ die auch verfilmt wurden. Doch mit der Zeit verschwinden die Paralellen und es entwickelt sich ein interessanter Roman¸ der eine grausame Geschichte enthüllt. Leider wird er für mich zum Ende etwas übertrieben. Trotzdem bleibt er spannend und unterhaltsam¸ auch wenn er erst langsam auf Fahrt kommt.
Autoreninfo
Jérôme Delafosse wurde 1972 in der Bretagne geboren. Er arbeitet als Fotoreporter und Filmregisseur mit den Spezialgebieten Wissenschaft und Abenteuer. Sein besonderes Interesse gilt Unterwasseraufnahmen - er ist professioneller Taucher. Seit zwölf Jahren ist er für seine Reportagen und Dokumentationen überall in der Welt unterwegs. Er hat an verschiedenen Expeditionen teilgenommen und Grabungsarbeiten¸ auch unter Wasser¸ begleitet. Aktuell ist im Martin-Gropius-Bau in Berlin die Ausstellung Ägyptens versunkene Schätze zu sehen¸ zu der Delafosse Fotos beigesteuert hat. Neben seinen Dokumentarfilmen für das Fernsehen werden seine Beiträge auch in internationalen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht¸ darunter Le Figaro¸ Paris Match¸ The Sunday Times¸ The Independent¸ Der Spiegel und Geo.
Eine Rezension von: Thomas König