Ich war noch niemals auf Saturn

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Michael Büker erzählt uns Ich war noch niemals auf Saturn in Anlehnung das Udo Jürgens Lied Ich war noch niemals in New York. Damit hätten wir den Titel dieses Buches geklärt. Wobei ein Flug nach New York einfacher ist. Jetzt zum Inhalt. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob ich ein unterhaltsames Jugendbuch mit Lerneffekt¸ ein Sachbuch oder etwas dazwischen in den Händen halte. Wie dem auch sei¸ es ist nicht wichtig.

Wichtig ist¸ hab‘ Spass dran.

Und dann geht es los¸ ab durch die Mitte. Vorbei an den Planeten die auf dem Weg zum Saturn liegen und dann sind wir schon da. In einem Buch geht das recht schnell und Diplomphysiker Michael Büker versteht zu schreiben und dabei zu unterhalten. Zudem beweist er¸ dass ein Wissenschaftler nicht nur trockene Fachbücher schreiben kann. Wir haben hier eine Reisebeschreibung¸ abenteuerlich¸ naturwissenschaftlich und immer neugierig. Wer nüchterne Daten und Fakten erwartet¸ ist hier fehl am Platz. Die Expedition zum Rand des Sonnensystems und darüber hinaus startet im Sessel. Der Leser braucht nur dieses Buch und erst gar nicht aufstehen. Wir begleiten Michael Büker in einem imaginären Raumschiff¸ das tausenden Reisenden Platz bietet¸ kommt nur auf die Auflage der Bücher an. Es ist eine Raumfahrtmission¸ die den Lesern aufzeigt¸ was menschliche Teleskope¸ Satelliten und Sonden in einem Jahrhundert an Wissen sammeln konnten. Zu diesem Wissen gehört auch¸ dass Pluto nur noch ein Zwergplanet ist und im Kuyper-Gürtel noch nicht einmal der Grösste. Dennoch sind die Informationen über ihn Vielfältig und lesenswert.

Unsere Weltraumreise beginnt natürlich auf der Erde und von hier aus führt uns das Planetenhopping auch schon mal zu einem der Planetenmonde.

Michael Büker macht es uns Lesern¸ quasi seinen Reisbegleitern¸ leicht¸ die Komplexität des Sonnensystems zu verstehen. Als Reiseleiter gelingt es ihm¸ uns unbedarften Nicht-Diplom-Physikern mit Volksschulabschluss¸ mit gelungenen Vergleichen die Reise anschaulich darzustellen. Die Vergleiche erleichtern es uns¸ das Sonnensystem gedanklich zu verlassen und die Galaxis zu betreten. Räumlich gesehen liegen wir vor der Haustür der Milchstrasse. Und der nächste¸ möglicherweise bewohnbare Planet¸ Proxima b¸ ist doch noch recht weit weg. Unsere Milchstrasse wird als Insel im Universum bezeichnet und so können wir uns¸ mit 6 Milliarden Erdbewohnern¸ doch ein wenig wie Robinson Crusoe fühlen¸ der auf Freitag (Aliens? wartet.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355