Ich finde dich
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mittlerweile arbeitet Jake nun als Professor an der Uni in Massachusetts und führt ein zufriedenes Leben. Die Studenten respektieren und mögen ihn und in seinem Kollegen Benedict hat er einen zuverlässigen Freund. Aber auch wenn die Frauen ihm scharenweise nachrennen¸ gehört sein Herz nur Nathalie.
Zufällig entdeckt er eines Tages die Todesanzeige von Nathalies Ehemann Todd. Geschockt von der Heftigkeit seiner Gefühle fährt er zu dessen Beerdigung. Dort trifft er aber nicht auf seine Exfreundin¸ sondern auf eine völlig fremde Frau. Todd war ein angesehener Arzt der sein Leben der selbst gegründeten Organisation Fresh Start widmete und mit seinen beiden halbwüchsigen Kindern und Ehefrau ein erfülltes Leben hatte.
Jake kann sich all das nicht erklären und beginnt mit den Nachforschungen um den Verbleib von Nathalie. Da allerdings beginnen die Probleme. Diese scheint nie existiert zu haben und Orte¸ an denen sie sich während der drei Monate aufhielten¸ ebenso wenig. Jake geht in die Stammkneipe von damals¸ in der immer noch die frühere Bedienung Cookie arbeitet¸ aber auch sie gibt an¸ Jake oder Nathalie nie gekannt zu haben. Benetict rät Jake¸ alles zu vergessen und auf sich beruhen zu lassen¸ immerhin befand sich Jake damals so kurz nach dem Tod seines Vaters in einer schwierigen Phase¸ hatte Probleme mit seiner Dissertation und könnte sich das alles nur eingebildet haben... Als dann aber mehrere Mordanschläge auf Jake verübt werden und er in Notwehr einen der Gangster tötet¸ gerät sein bisheriges Leben komplett aus den Fugen. Es kommt zu einem Katz und Maus Spiel bei dem Jake niemanden mehr trauen kann. Angeheizt wird er nur von dem einen Gedanken: was ist damals geschehen und wo ist seine große Liebe heute...
Das Buch ist von Anfang an spannend und sehr ausführlich geschrieben. Der Autor verwendet hier die Ich - Erzählform von Jake¸ so dass man das Gefühl hat¸ man sitzt diesem gegenüber. So sagt er mehrmals: „Auch wenn sie dies nicht glauben¸ genau so war es...“ und ähnliches.
Die Reihenfolge der Erzählung ist chronologisch und daher gut zu verfolgen. Ich fand die Hauptfiguren der Story sofort sympathisch und konnte es gar nicht erwarten¸ wie sich das Rätsel nun auflöst.
Einmal angefangen¸ legt man das Werk eigentlich nur ungern wieder aus der Hand. Sehr gut gefallen hat mir die oft witzige Sprache des Autors¸ bei der man trotz der Spannung immer mal wieder schmunzeln konnte. Ich mag diesen Sarkasmus in Büchern sehr gern.
Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren¸ studierte Politikwissenschaft und arbeite später in der Tourismusbranche bevoor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Er wurde als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet: dem Shamus Award¸ dem Edgar Award und dem Anthony Award und gilt als einer der wichtigsten Thrillerautoren seiner Generation. Mit seiner Frau und den vier Kindern lebt er in New Jersey. Mehr zum Autor unter www.harlancoben.de
Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355