Harrow the Ninth war wahnsinnig verwirrend, und ich bin gleichzeitig verärgert und beeindruckt. Harrow the Ninth ist die Art von Buch, die die Geduld des Lesers bis zum Äussersten auf die Probe stellen wird. Gideon aus dem Vorgängerband und Harrow sind Charaktere, die von vielen Lesern geliebt werden, und das Ausmass, in dem sie in diese beiden Figuren investieren, kann letztendlich darüber entscheiden, ob sie geduldig genug sind, 70 % des absichtlich verwirrenden Wahnsinns zu lesen, bevor sie auf den letzten 100 Seiten des Buches die grosse Belohnung erhalten. Wenn Sie denken, dass Gideon the Ninth bereits bizarr oder schwer zu verstehen war, dann glauben Sie mir, wenn ich sage, dass es in Harrow the Ninth noch viel schlimmer wird. Harrow the Ninth ist absichtlich so aufgebaut und strukturiert, dass es den Leser völlig verwirrt; die Erzählung will, dass wir wirklich miterleben, wie die Dinge aus Harrows Perspektive gesehen werden. Die Erzählung wechselt ständig die Zeitebenen, und um die Sache noch schlimmer zu machen, verhalten sich fast alle Figuren anders als in Gideon the Ninth, und die Erzählung jongliert auch ununterbrochen mit der zweiten und dritten Person. Mit anderen Worten: Fast nichts ist glaubwürdig, und fast alles ergibt über weite Strecken des Buches keinen Sinn. Es war klar, dass Muir sich weigerte, entscheidende Hinweise oder Informationen zu geben, um die ersten 70 % zugänglicher zu machen, und die letzten 30 % werden höchstwahrscheinlich darüber entscheiden, ob es die ganze Mühe wert ist. Hat diese Methode funktioniert oder nicht? Ich gehe davon aus, dass Harrow the Ninth insgesamt ein sehr lohnendes Leseerlebnis sein wird, wenn man sich auf die Figuren der Serie einlässt. Ich glaube jedoch nicht, dass die Enthüllungen und das erstaunliche Ende, beim zweiten Lesen besser funktioniert oder nicht.