Hydden World 1: Der Frühling
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Viele hundert Jahre später wird im Volk der Hydden ein Riese geboren. Dieser Riese ist Jack. Er stammt aus dem deutschen Harz. Die Fyrd¸ ein Volk¸ dass eine gewaltige Armee befehlen¸ überrennen die alten Reiche der Hydden und unterjochen sie. Zu seinem eigenen Schutz wird Jack zu den Menschen geschickt. Seine Wege kreuzen sich mit denen von Katherine Shore¸ als er ihr Leben bei einem Autounfall rettet. Die Begegnung zwischen Katherine und dem Staat der Fyrd führt zu einem spannenden Kampf in der Unterwelt von Birmingham¸ wo sich der Staat Brum befindet. Dort bahnt sich die Machtübernahme durch den korrupten¸ skrupellosen Festoon an.
William Horwood ist mir vor allem durch seine Bücher um seine Wölfe der Zeit¸ sowie der Fortsetzung zu Wind in den Weiden bekannt. Bei Klett Cotta erschien 1996 Der Stein von Duncton. Er ist somit kein Unbekannter in der Phantastik. Mit seinen Hydden kehrt er nach Deutschland zurück. Klett Cotta hat mit der gebundenen Buchausgabe und dem anspruchsvollen Schutzumschlag gezeigt¸ dass man ein gutes Buch auch gut verpacken kann.
Der Frühling ist der Auftakt zu einem spannenden¸ humorvollen und atmosphärisch dichten Meisterwerk des bekannten Autors William Horwood. Die Welt der Hydden ist hervorragend ausgearbeitet¸ die etwas altertümlich anmutende Lebensweise der Hydden wirkt echt und lebensnah. Alle beteiligten Figuren sind immer wieder für Überraschungen gut. Hydden World lässt sich vom Stil her am ehesten mit den Geschichten von C. S. Lewis oder J. R. R. Tolkien und anderen vergleichen. Schon gar nicht mit den modernen Fantasygeschichten mit ihren verliebten Vampiren oder den Völkergeschichten wie Die Trolle¸ Die Zwerge etc. Dieser altertümlich anmutende Stil wirkt aber nicht verkehrt¸ sondern stellt einen wunderbaren Gegensatz zu der Welt der Menschen dar¸ die zu einem Haupthandlungsort wird. Lebendig und spannend erzählt¸ funktioniert die Geschichte¸ trotz einiger kleiner Schwächen gut. Erfreulich auch zu erwähnen¸ es handelt sich um eine in sich geschlossene Geschichte. Die Geschichte der Hydden ist jedoch kein Zuckerschlecken. Es wird Gewaltt angewendet¸ Menschen werden vergewaltigt¸ erschlagen¸ verbrannt und andere Dinge mehr. Obwohl der Umschlag den Eindruck macht¸ es ist definitiv kein Kinderbuch. Und ein Alter würde ich auf frühestens zwölf Jahre festsetzen¸ wenn junge Leser dafür gewonnen werden sollen.
In kurzen Kapiteln mit schnellen Szenenwechseln stellt William Horwood die handelnden Personen zu Beginn vor. Auf diese Weise werden schnell die wichtigsten Personen der Geschichte genannt und mit den wichtigsten Eigenschaften vorgestellt. Neben dem Schmied und seiner Geliebten sind das natürlich Jack¸ Katherine¸ aber auch Professor Arthur Foale mit einem Doktortitel als Astral-Archäologe.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355