Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Student Tom Schäfer steht unter ziemlichen Druck¸ weil er unter einer Schreibblockade leidet. Das ist besonders schwerwiegend zu betrachten¸ weil sein nächster Roman fertiggestellt werden muss. Nach dem grossen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fort-setzung. Tom begegnet der geheimnisvollen Mellie¸ die ihn inspiriert und aus seiner Blockade herausholt. Mellie ist seine Muse. Sie spricht mit ihm über die von ihm erschaffene Welt Willerin. Der Schauplatz seiner Fantasy-Reihe um den Grenzreiter Laryon. Auch privat kommen sich die beiden näher. Tom Texte findet Textteile von Mellie¸ die auf seiner Geschichte aufbauen. Heimlich¸ ohne Mellie zu fragen¸ verwendet Tom diese Texte. Mellie ist sauer¸ weil er nicht nur die Texte¸ sondern auch die Figur Kary verwendete und so dessen Aufenthaltsort bekannt gab. Doch plötzlich scheint es so¸ als ob sich seine Buchwelt mit seiner Wirklichkeit vermischt. Tom findet sich plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt¸ weil er Laryon¸ seinem Helden¸ gegenübersteht. Nach kurzer Überlegung gefällt ihm der Gedanke hervorragend¸ weil er so direkt an den Abenteuern seines Helden teilhaben kann. Das könnte die Lösung seiner Schreibblockade sein. Laryon hingegen hat eine eigene und damit auch andere Meinung. Der ist von Toms Auf-tauchen nicht begeistert. Seine Heimat wird bedroht und bedarf Laryons ganzer Auf-merksamkeit. Zudem bringt Tom's tollpatschige Art sein und Laryons Leben in Gefahr. Tom möchte seine Fehler wieder gutmachen¸ die plötzlich verschwundene Mellie wiederfinden¸ und überhaupt¸ alles besser machen.Ein fantasievolles Abenteuer mit einer Geschichte in einer Geschichte ist nicht schlecht gemacht. Allerdings wird die Geschichte mit der Zeit etwas konfus. Tom lebt in den Tag hinein und vernachlässigt seine Freunde. Er ist von sich selbst eingenommen und wirkt teils überheblich und etwas unsympathisch. Hüter der Worte von Diana Menschig ist ein guter Fantasyroman. Mit der Idee¸ Buch im Buch ist die Geschichte nicht so sehr abgedroschen¸ wie viele andere Fantasy-bücher. Die Charaktere sind glaubhaft und der Schreibstil angenehm flüssig zu lesen. Sie erzählt die Handlung abwechselnd aus Toms und Laryons Sichtweise. Diana Menschig baut die Geschichte langsam auf¸ so dass es auf den einen oder anderen Leser etwas zäh wirkt. Die Spannung nimmt dann ziemlich rasch zu. In der Mitte des Buches wird es wieder etwas langweiliger¸ zudem wird der Leser mit vielen Begriffen überhäuft¸ die er nicht benötigt. Hier fehlt dann die Spannung von Unterhaltungsliteratur und es kommt dozierend die Geschichte um irgendwelche Erklärungen¸ warum wie was...