Honor Harrington 37: Honors Rache
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Genug ist genug! Während ihrer Zeit in der Royal Manticoran Navy hat sich Honor Harrington stets gegen Kriegstreiberei und für eine Politik mit Bedacht ausgesprochen. Doch nun hat die Solare Liga, der Erzfeind des Sternenkönigreichs von Manticore, Gräueltaten unbeschreiblichen Ausmaßes begangen. Zu viele Menschen sind getötet worden. Honors Rachedurst ist geweckt. Ein letztes Mal zieht sie in den Krieg, um die Solare Liga zur Rechenschaft zu ziehen, und die Hölle folgt ihr auf dem Fuße ... (Verlagstext)
Die unsägliche Politik, die Originalbücher in jeweils zwei Teile zu splitten ist leider etwas, dass ich den Großverlagen ankreiden muss. Ich sehe darin tatsächlich nur "Geldmacherei". Zudem fehlt eine Zusammenfassung / Prolog, oder auch nur eine Zusammenfassung im Klappentext um die aktuelle Handlung des vorliegendenTeils bekannt zu geben. Viele der Leser lassen ihren Frust in negativen Buchbesprechungen aus, was der Erzählung und dem Autor nicht gerecht wird. Die schlechte Bewertung hilft dem Autor nicht und eine Änderung des Verlagsgebahrens wird dadurch nicht erreicht. Ich lese Honor Harrington eher zusammenhanglos und selten. Eben, wenn es mir mal wieder nach Military-SF steht. Dazu ist der Roman immer gut geeignet. Im vorliegenden Buch ist der Nachteil ziemlich aufsehend, weil der Titel etwas andeutet, was hier gar nicht vorkommt. Honors Rache? Davon war nirgends im Buch die Rede. Honors Rache ist so falsch, wie ein Titel "Die Pferdelords" und der "Ritt zu den goldenen Wolken". Beide haben mit dem Buch nichts zu tun. Der grundsätzlich positive Verlauf der eigentlichen Handlung wird durch die Erwartung getrübt.
Mir persönlich gefiel der Roman, war eine Ergänzung des Universums um Honor Harrington. Ganz allgemein: Die Qualitaet der Serie nimmt ab. Und wird von mir nur im Zusammenhang mit anderen gelesenen Romanen gesehen. Und tatsächlich fehlt mir nichts. Die mir nicht bekannten Romanen kann ich also getrost "vergessen". Ich schätze bei David Weber die ausführliche Beschreibung. Dazu gehört das Nebeneinander von privaten Diskussionen und Gesprächen. Oftmals sogar etwas humorvoll und tiefgründig. Diese finden sich in den jeweiligen Handlungssträngen wieder, manchmal erst hundert Seiten später.
Ich habe große Hochachtung vor der Leistung von David Weber und seiner Ko-Autoren, ein solch komplexes Textuniversum über diesen langen Zeitraum am Leben zu erhalten. Lediglich die etwas zu einfache gehaltene Positionsgestaltung in Gut und Böse stört mich ein wenig. Hier könnten mehr "Zwischentöne" eingebracht werden. Aber selbst Star Wars ist so aufgebaut. Vielleicht ist das die Grundlage für den Erfolg, den man im Prinzip genau so lesen möchte.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355