Honky Tonk Pirates 1 (und 2): Das verheißene Land
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Natürlich muss der Meisterdieb Will fliehen. Dafür hat er überall in der Stadt Seile und ähnliches angebracht¸ damit eine Flucht schneller von statten geht. Der Kopf für seine Fluchtmöglichkeiten und Fallen ist Regentropfen-fallen-auf-dich-Jo¸ ein genialer Erfinder von zehn Jahren und ein ausgesprochener Pechvogel. Beide zusammen besitzen ganz in der Nähe des Palastes ihr Versteck.
Tags drauf verkleidet er sich als Diener und geht hinaus in ein Gefecht¸ an dem Freiherr von Eulenfels¸ und sein Gegner und Cousin Peter Iwanowitsch¸ auf unterschiedlichen Seiten¸ beteiligt sind. Doch diesmal wandelt sich das Blatt und der Geheime Minister Eulenfels lernt Gabriel Marie Baron de Talleyrand kennen¸ der nun für Peter Iwanowitsch arbeitet. Während Freiherr von Eulenfels die Schlacht verliert¸ verliert de Talleyrand einen geheimnisvollen Talisman¸ um den ihn Höllenhund Will erleichtert. Das war sein vorerst letzter Coup¸ denn nun ist de Talleyrand der grösste Feind von Will und Jo.
Durch Zufall bekommt er ein weiteres Teil des Talismans. Aber ab sofort sind auch dunkle Gestalten¸ Schergen des Barons de Talleyrand¸ hinter ihm und Jo her. Wills Flucht sorgt dafür¸ dass sein Traum in Erfüllung geht. Er wird Pirat in der Karibik.
Nicht nur der Baron auch eine andere Piratencrew ist auf der Suche nach einem riesigen Schatz. Wills gestohlenes Teil ists nur eines¸ mit dem man diesen Schatz finden kann. Es fehlt noch etwas.
In der Karibik trifft er auf die beste aller Piratinnen¸ Honky Tonk Hannah. Ab hier wird das Buch abenteuerlich. Im zweiten Band¸ Das vergessene Volk ¸ geht es darum¸ eine geheimnisvolle Insel zu suchen¸ wo sich das vergessene Volk befinden soll und der sagenumwobene Schatz¸ hinter dem alle her sind. Talleyrand ist mit seinen Piraten hinter ihnen her und Prinzessin Aweiku will einen ganz anderen Plan verfolgen. Der Schatz soll dazu dienen¸ die Insel verschwinden zu lassen.
Die Geschichten spielen zwar im Jahr 1760¸ doch die Sprache ist sehr modern. IM Jahr 1760 hatte man noch keine Dates. Sehr humorvoll geschrieben setzt Will Seilzüge¸ Surfbretter und Ähnliches ein. Der Bösewicht ist schnell vorgestellt. Der findet schnell neue Halunken¸ die ihm dienlich sind¸ um Höllenhund-Will und dessen Begleiter zu fangen. Eine Piratencrew hinter ihnen¸ ein geheimnisvolles Volk vor ihnen. Will¸ Jo¸ Hannah¸ Moses und die Anderen stecken in einer unangenehmen Zwickmühle.
Joachim Masannek iist ein hervorragender Kinderbuchautor. Bekannt wurde er mit seinen Büchern um die Fussball spielenden Wilden Kerle. Obwohl das Buch in der Vergangenheit spielt¸ ist der moderne Tonfall kein Stilbruch. Es passt irgendwie gut zusammen. Eine fesselnde Geschichte¸ lockere Sprüche mit abwechslungsreicher Handlung¸ charakterstarke Hauptfiguren. Die beiden Bücher¸ deren Fortsetzung bereits vor der Tür steht¸ sind hervorragende Unterhaltung für Jugendliche beiderlei Geschlechts und eine Freude für Grosseltern um gelungene Weihnachtsgeschenke unter den Baum zu legen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355