Sherlock Holmes 47: Das verlassene Haus
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Wieder einmal mehr übernimmt Marc Gruppe einen Text von Herman Cyril McNeile um ihn zu einem von Arthur Conan Doyle erfundenen Sherlock Holms Erzählungen umzuarbeiten. Es passt perfekt, da der Aufbau zu den Originalen sehr ähnlich ist: Ein langer Bericht eines neuen Mandanten, überraschend wenige Ermittlungen. Auf diese Weise entstehen neue Sherlock Holme Erzählung, bzw. in diesem Fall Hörspiele. Diese sind in der Stimmung ähnlich den richtigen Sherlock Holmes Geschichten, da sie in der gleichen Zeit entstanden.
Mr. Sinclair ist ein altehrwürdiger Mann der sehr burschikos auftritt, was Sherlock Holmes gar nicht gefällt. Zuerst einmal stellt er den Mann zur Rede, um ihn auf ein erträgliches Mass an Manieren zu bringen und erst danach ist er bereit, ihn anzuhören.
Mr. Sinclair erwirbt das Hoimley-Haus, um sich dort mit seinem angesparten Geld einen ruhigen Lebensabend mit seiner Schwester zu verbringen.. Lange Jahre stand es leer und fand in ihm einen neuen Besitzer. Voll Elan macht er sich daran, das Haus für sich und seine Schwester bewohnbar zu machen.
Doch plötzlich erhalten sie Drohungen, wobei auch die Renovierungsarbeiten sabotiert werden. Die Polizei sieht keinen Grund einzugreifen. Da der frischgebackene Hausbesitzer nicht Ein noch Aus weiss, wendet er sich an Sherlock Holmes. Dieser wiederum findet die Umstände recht interessant und sind der Grund, warum er den seltsamen Auftrag annimmt. Kurz darauf wird es spannend, denn er und Dr. John Watson geraten in gefährliche Situationen. Die Auflösung der Bedrohung ist selbst für krimierfahrene Leser überraschend.
Marc Gruppe ist scheinbar wie kein anderer in der Lage, neue Sherlock Holmes Erzählungen zu schaffen. Ihm gelingt es nicht nur, eigene Geschichten so umzusetzen, dass sie sich nicht nur an Arthur Conan Doyle orinentieren, sondern sich so nah anlehnen, dass sie fast als echte Sherlock Holmes Erzählungen gelten können. Ebenso verhält es sich mit Adaptionen anderer Autoren, die zu Sherlock Holmes Geschichten werden. Das Interesse an Sherlock Holmes Geschichten ist ungebrochen und seitdem das Urheberrecht frei ist, wird von vielen Verlagen neue Holmes-Geschichten veröffentlicht. Hier sei Beispielhaft der Blitz-Verlag zu nennen. Dort schreibt Michael Buttler für Sherlock Holmes - Neue Fälle. Zuletzt erschienen: Sherlock Holmes und der bengalische Tiger. Aber ich schweife ab. Was ich sagen will ist, Marc gelingt es die besonderen Charakterzüge der Figuren Holmes und Watson zu bewahren, gleichzeitig jedoch auch weiter herauszuarbeiten. Dabei verlieren zwar die beiden Hauptdarsteller, besonders Holmes, an "Biss" dafür werden die Fälle interessanter. Das verlassene Haus beginnt recht gemächlich, der anfängliche Dialog ist mit zu vielen Einzelheiten gespickt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355