Gruselkabinett 170: Eine wahre Vampir-Geschichte
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Autor von Eine wahre Vampir-Geschichte, Graf Eric Stanislaus Stenbock, ist mir lediglich aus der englischsprachigen Wikipedia bekannt. In der deutschen fand ich keinen Hinweis und das nationale und internationale Gutenberg Projekt listet weder den Autor noch seine Werke auf. In dieser Hinsicht bewundere ich Marc Gruppe, der wieder einmal einen unbekannten Autor und sein Werk vorstellt. Die Hauptperson ist die junge Carmela Wronski, die mit ihrem Bruder Gabriel (Bene Gutjan) und ihrem Vater (Christoph Jablonka) Baron Alexander Wronski in einem Schloss in der Steiermark lebt. Carmela wird von zwei Sprecherinnen. Louisa Wietzorek spricht die junge Carmela, während die ältere, gereifte Carmela von Arianne Borbach gesprochen wird. Dieser erzählerische von Marc Gruppe angewandte Trick zeigt die Veränderung der jungen Frau. Ihr kleiner Bruder Gabriel ist äusserst sympathisch dargestellt, aber eher schüchtern und zieht das Beisammensein mit Tieren den Menschen vor. Das Leben ist ein sehr freidliches, geruhsames auf dem Schloss. Dann bringt der Vater jedoch den Grafen Grigori Vardalek mit, der eine unheimliche Anziehungskraft auf alle Menschen in seiner Nähe hat. Der sich überall einschmeichelnde Graf Verdalek, gesprochen von Martin May, bringt das Unheil über die Familie. Lediglich Carmela verfällt dem Charme des Grafen nicht, was man vom Rest der Familie nicht sagen kann. Ein besonderes Opfer, oder im Mittelpunkt stehend ist Gabriel. Das Hörspiel ist nicht schnell und gewaltig, sondern eher leise und ruhig mit deutlichen erotischen Anspielungen. Heute würde man dies in die Richtung der "Glitzer-Vampire" setzen, obwohl dies zur Zeit der Erzählung nicht gab. In diesem Hörspiel kommt es auf die Stimmen an. Die verschiedenen Sprecher geben ihr Bestes und das hört man deutlich heraus. Unterstützt werden die Sprecher von der Musik und der gelungenen Geräuschkulisse, ohne das die beiden letztgenannten überhand nehmen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355