Höllenglanz
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Edison Group ist eine Gruppe von paranormalen Menschen¸ die sich zusammenfanden¸ um ihre eigenen Mutantenfähigkeiten zu steigern und mit anderen Experimente durchzuführen. Schlagen ihre Experiment total fehl oder zeigen sie sonstige Fähigkeiten¸ die nicht erwünscht waren¸ werden diese Personen ohne Skrupel umgebracht. Auch Chloe und ihre Begleiter müssen mit dieser Möglichkeit rechnen¸ nachdem sie aus Lyle House flohen und mit jedem Tag¸ den sie überleben¸ wird der Tötungsauftrag für sie höher. Chloes Freunde sind der Magier Simon¸ Derek der Werwolf und die Hexe Tori. Die Verfolger sind nahe dran¸ sie zu erwischen. Doch erst einmal scheinen sie in Sicherheit zu sein. Sie sind bei Andrew¸ dem Freund Simons und Dereks Vater. Ihnen wird schnell klar gemacht¸ dass der Kampf gegen die Edison Group nicht so einfach ist. Aber Freunde können zu Feinden werden¸ wenn sich die Wege teilen und sich die Zielsetzungen ändern. Dies zeigt sich¸ als sie trotz aller Vorsicht wiede reingefangen und in die Versuchsanstalt zurückgebracht werden. Das Schicksal meint es nicht gut mit Ihnen.
Der Roman Höllenglanz setzt an der Stelle nahtlos an¸ wo sein Vorgänger Seelennacht endete. Die Trilogie widmet sich weniger der Gewalt¸ Tod und Teufel¸ sondern mehr den Problemen¸ die junge Menschen haben. Vertrauen¸ Geborgenheit¸ Liebe¸ Zusammengehörigkeit sind die Eigenschaften¸ die im Vordergrund stehen. Eis ist die Selbstfindung¸ die die jungen Menschen eint und gleichzeitig wieder trennt. Während sich Chloe an Derek orientiert¸ gibt sie Simon eine Abfuhr. Die wiederum gibt Tori einen Korb¸ weil er an Chloe interessiert ist. Die Selbstfindung wird verbunden mit einem allmächtigen Gegner von aussen. Der Edison Group. Die Bedrohung ist es¸ die die kleine Gruppe wie eine Klammer zusammenhält. Ohne die Bedrohung wären die vier jungen Leute längst getrennte Wege gegangen. Ihr gemeinsamen Interessen jedoch¸ sorgen dafür¸ dass sie den Geheimnissen der Edison Group und deren Manipulationen vor der Geburt auf die Schliche kommen. Dabei können die Vier ihren Zusammenhalt beweisen¸ als sie die Niedertracht und den Neid innerhalb der Edison Gruppe zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die gemeinsame Bedrohung sorgt für eine rasante Erzählung. Kelley Armstrong schreibt realistisch und mit viel Gefühl¸ aber auch mit dem nötigen Witz. Gut gelöst ist die Entwicklung der einzelnen Handlungsträger. Die Auseinandersetzungen¸ die Gefühlswelt¸ das aufeinander angewiesen sein¸ all das sorgt dafür¸ dass die Charaktere sich in unterschiedlicher Weise entwickeln¸ erwachsener werden. Für Erwachsene ist das Buch jedoch nicht gemacht. Die werden ein wenig die Welt drumherum vermissen¸ die immer nur angerisseen wird. Fazit: Ein gelungener Abschluss einer Trilogie¸ die sich hauptsächlich an Jugendliche richtet.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355