Hiobs Spiel 4: Weltmeister
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Mittelpunkt steht der Mensch namens Hiob¸ der in ein Spiel des seltsamen Wesens NuNdUuN verwickelt wird und sich dessen Regeln unterwerfen muss¸ damit er überleben kann. Hiob ist der Sohn eines Magiers und wirkt daher in der ganzen Erzählung nicht unbedingt als „normaler“ Mensch. Er ist seit Geburt magisch begabt und wenn auf der Welt etwas Grausames geschah¸ konnte ja musste¸ er es am eigenen Leib schmerzlich erfahren. Dennoch¸ die Schilderungen von Gewalt- und Ekelszenen halten sich in Grenzen. Mir persönlich ist angedeuteter Grusel lieber als plastische dargestellte Grausamkeiten. Für mich stellt sich immer die Frage: ist es unabdingbar¸ den Horror durch ekelerregende Szenen darzustellen? Wenn ich dies wollte¸ würde ich andere Bücher bevorzugen. Mit dem unangenehmen NuNdUuN¸ Herrscher des Wiedenfließes¸ als Spielleiter begreift er das Spiel¸ die Ausein-andersetzung¸ als Chance. Denn nun kann er die Fähigkeit zu seinem Nutzen anwenden. Der Mann erscheint einem relativ sympathisch¸ zumindest in der Beschreibung dessen¸ was er tut. Als fettleibiger ungepflegter Mensch¸ ich musste immer an einen fetten Gildo Horn denken¸ war er mir äusserlich eher unsympathisch.
Hiob muss sich den Spielen¸ Prognostica genannt¸ stellen. Dabei geht es nicht immer leicht zu. Dann sind da diverse Abschnitte¸ die durch den Schreibstil und der spielenden Handlung geprägt werden. Ob er sich nun mit einer Soldatin einen Schusswechsel liefert¸ sich irgendwo im Berliner Untergrund herumtreibt... Immer ist die Sprache angeglichen. Im medizinischen Bereich wie im geologischen sind gut recherchierte Begriffe eingestreut¸ so dass die Handlung sich von den anderen Abschnitten absetzt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355