Hieros Reise
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Szenario eines Atomkrieges ist nicht neu. Sterling G. Lanier kann daher nicht damit punkten¸ etwas neues geschaffen zu haben. Bedenkt man den Zeitpunkt¸ an dem der Roman geschrieben wurde¸ kommt man nicht um das Thema herum¸ da es die Zeit des Kalten Krieges war. In HIEROS REISE liegt der Atomkrieg schon einige Zeit zurück. Damit sind die Mutationen¸ die natürlich nicht über Nacht entstehen¸ durchaus erklärbar. Der sichtbare Niedergang der Menschheit und die verwilderte Natur sind die Hauptmerkmale der zerstörten Welt. Und die Bewohner der Welt sind nicht gerade freundlich gesinnt gegenüber Reisenden. In den Wäldern und städtischen Ruinen leben Wesen¸ die unvorsichtige Lebewesen gern auf ihre Speiskarte setzen. Die Mutationen¸ die Lanier anbietet¸ entsprechen in vielen Fällen dem Klischee der 60er und 70er Jahre. Mit ein paar wenigen kann er den Leser jedoch noch überraschen. Sehr schön finde ich persönlich¸ dass Hiero ein christlicher Mönch ist und der Autor damit auf die Weiterentwicklung des Glaubens eingeht. Er verbleibt nicht allein beim Glauben¸ sondern zeigt auch auf¸ wie sich die Welt¸ die Kultur und die Gesellschaft weiter entwickelt haben könnte. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang¸ dass die weisse Rasse nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die meisten Personen aus dem amerikanisch-kanadischen Grenzgebiet gehören den amerikanischen Minderheiten an¸ Indianer und Afrikaner.
Der Leser begleitet Hiero bei einem einfachen Forschungsauftrag¸ der ihn durch eine¸ zugegeben gut beschriebene¸ fremde Welt führt. Sehr hilfreich ist der erklärende Anhang.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355