Herzgrab
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Andreas Gruber wendet für seinen Krimi einen flüssigen Schreibstil an¸ der den Leser sofort gefangen nimmt. Mit den Figuren Elena und Peter hat Andreas Gruber glaubwürdige Charaktere erschaffen. Sie sind in der Hinsicht die besten Garanten¸ eine Erzählung zu transportieren. Was mir nicht gefallen hat sind die verworrenen Verhältnisse. Kripo-Chefin ist die schwerster von Elena¸ Peter der Ex-Mann¸ Dino der Ex-Geliebte. Ähnlich verläuft es mit der Familie Del Vecchio. Hier wurde eindeutig übertrieben. Das funktioniert eindeutig bei einer langen Fernsehserie¸ aber nicht in einem Roman¸ der dadurch eher überfrachtet wirkt. Dies hatte zur Folge¸ das der Roman zwischendurch ein paar Längen hatte.
An seiner Recherchearbeit und die damit verbundene Authentizität¸ die richtige Verwendung polizeilicher Begriffe¸ kann man nichts aussetzen. Er zieht den Spannungsbogen bis zum Ende durch¸ abgesehen von den genannten Längen. Die Handlung nimmt überraschende Wendungen¸ so dass der Leser immer wieder denkt¸ die Lösung direkt vor sich zu haben. Andreas Gruber legt viele falsche Fährten in einem komplexen¸ manchmal unübersichtlich wirkenden Plot und führt den Leser zu einem meisterlichen Ende.
Die Erzählung war¸ als sie in Fahrt kam¸ sehr spannend¸ anspruchsvoll und bestens geeignet¸ aus Andreas Gruber einen¸ wenn nicht den besten Krimischriftsteller aus Deutschland zu machen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355