Herr der Drachenflotte 2: Magier der Drachenfregatte
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Wer glaubt heutzutage noch Klappentexten? Hoffentlich niemand. Liest man diesen Text muss man der völlig irren Ansicht sein¸ den BESTEN aller Schriftsteller vor sich zu haben. Ist aber nicht so. Dafür schickt James M. Ward einen Jungen in die unterschiedlichsten Abenteuer¸ die man auf See in einem Fantasyland erleben kann. Halcyon Blithe (in Deutschland wurde das y in Blythe durch ein i ersetzt¸ warum weiss wohl nur der Lektor) ist ein siebter Sohn eines siebten Sohnes¸ Taubesprecher und Drachenlenker. Damit etwas ganz besonderes¸ denn gerade auf Segelschiffen mit vielen Seilen¸ Pardon Tauen und Drachen als Schiffen¸ sind solche Magier gesucht.
Sein neuer Job ist¸ mit einem Schiff Depeschen nach hause zu bringen. Unterwegs begegnet das Drachenschiff einem mit Dämonen besetzten Raddampfer. Halcyon Blithe macht natürlich mal wieder etwas falsch und schon hängt der Haussegen schief¸ wie man so schön sagt. Zumindest verärgert er seinen Vorgesetzten. Versetzt auf ein neues Schiff¸ dass gerade seine Jungfernfahrt antritt soll er sich aufs neue bewähren. Aus welchem Grund auch immer ist das Schiff plötzlich mit den unterschiedlichsten Rassen besetzt. Das eigentliche Ziel ist es¸ den elfischen Botschafter sicher nach hause zu bringen. Das ist leichter gesagt als getan. Wenn man im Kielwasser Schiffe der Maleenianer hat¸ zudem noch ein paar Piraten trifft¸ ist der Begriff Sicherheit äusserst schwammig.
Ehrlich gesagt¸ ich hatte mir mehr davon versprochen. Mit 'davon' meine ich in diesem Fall nicht nur das Buch¸ die Handlung und die Personen¸ sondern auch eine gute Weiterentwicklung. Die Weiterentwicklung blieb irgendwo auf der Strecke. Möglicherweise ertrunken. Statt dessen haben wir einen Autoren der plötzlich alle Register zieht¸ die Handlung mit allem Möglichen überfrachtet und hofft¸ daraus einen spannenden Erzählstrang zu formen. Für diesen Strang ist selbst ein Taubesprecher nicht geeignet. Durch die unüberschaubare Zahl neuer Handlungsmöglichkeiten¸ Personen¸ sozialen Strukturen und anderem mehr¸ verliert der Unterhaltungroman seine Eigenschaft der Unterhaltung und der Roman wird zur Aneinanderreihung von Versatzstücken¸ denen noch etwas fehlt.
Da hilft auch keine Nina Ruge mit 'Alles wird gut'.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355