Herbst Ausklang
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Fast sechs Jahre sind vergangen¸ seit der erste Band des Untoten-Epos im Verlag Otherworld erschien. Eine wechselreiche Verlagsgeschichte folgte und nun erscheint der Abschlussband von David Moody im neu gegründeten mkrug Verlag. Hervorzuheben ist¸ dass Michael Krug den Roman genau so herausbrachte¸ wie die ersten vier Bände von David Moody. So können alle fünf Bände nebeneinander im Regal stehen. Und ich weiss¸ es wird noch einer folgen¸ so steht es auf David s Webseite.
Es sind drei Monate vergangen¸ seit dem Ausbruch der Seuche. Eine kleine Gruppe Überlebender konnte sich in eine mittelalterliche Burg zurückziehen. Nichts ist wohl besser als eine Burg¸ als sich gegen ein Heer von Untoten zu verteidigen. Wie im Mittelalter ist die Burg die letzte Zuflucht. Vor den Toren wartet ein grosses Heer von verwesenden Untoten und versucht den letzten Lebenden den Garaus zu machen. Aber die neuen Burgherren sind nicht die einzigen Überlebenden. Es kommen neue¸ verzweifelte Überlebende hinzu und es stellt sich die Frage¸ wer gefährlicher ist. Die neuen Ankömmlinge oder aber die Zombies vor der Tür. Doch irgendwie scheint es doch noch eine Rettung zu geben.
Nach dem Interview vor einigen Jahren¸ dass ich mit David führte¸ und der langen Pause zwischen den beiden letzten Büchern¸ war ich erst der Ansicht¸ dass in Deutschland kein Abschluss zu finden ist. Was mich überraschte¸ war der Umstand¸ dass ich mich bei den Zombies sofort wieder heimisch fühlte und der Geschichte folgen konnte. David Moody ist mittlerweile zu einem meiner Lieblingsautoren geworden¸ auch wenn in Deutschland nicht so viel auf dem Markt ist. Aber immerhin wird der Goldmann Verlag in absehbarer Zeit mindestens zwei seiner Bücher veröffentlichen. Doch zurück zum Herbst der Menschheit. Sein Ausklang ist im Anfang sofort wieder sehr atmosphärisch dicht und packend geschrieben. Der Lesefreund wird sofort mit einem neuen Überlebensszenario beglückt. David knüpft nicht direkt an seinen letzten Band an¸ sondern bringt neue Elemente ins Spiel. Er beweist dabei gleichzeitig¸ dass er ein untypischer Untoten-Autor ist. Er ist keineswegs gewillt¸ gängige Klischees zu bedienen. Abschließend bin ich über diesen Ausklang der Reihe der froh. Ich empfinde sie als gelungen¸ spannend¸ und rund. Die Herbst-Reihe ist durchaus gelungen und für mich ein Glanzlicht in der Horrorliteratur. Sie weicht vom Splatter ab¸ obwohl es schon mal blutig zugeht¸ sie weicht vom Schauerroman ab¸ obwohl die Geschichten Gänsehaut erzeugen und sie weicht von den üblichen Geschichten ab#184; wo man ein grauenhaftes Geschehen von Polizisten¸ Journalisten oder ähnliches aufdecken lässt. Ja genau das ist es¸ was David Moody ausmacht¸ er weicht von den gängigen Annahmen ab und bietet neue Unterhaltung auf hohem Niveau. Bis zum ende des Romans bilden die immer weiter zerfallenden Lebenden Leichen eine beständige Gefahr. Und dann ist da noch der Keim¸ der die Menschen infizierte und zu Zombies verwandelte. Doch als neue Babys auf die Welt kommen¸ zeigt es sich¸ dass die Welt wieder in Ordnung ist. Entweder ist der Keim abgestorben oder die neue Menschheit immun. Jetzt gilt es für die Überlebenden¸ sich mit der veränderten Zukunft auseinander zu setzen und eine neue Zukunft zu gestalten.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355