Halana und der Turm des Schwarzen Herzogs
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Mittelpunkt der Erzählung steht die junge Frau Halana¸ die gar nicht mehr so jung ist¸ müsste sie doch bereits Mitte zwanzig¸ eher schon dreissig sein. Halana¸ zunächst einmal von unbekannter Abstammung¸ die sich erst im Laufe der Handlung ergibt. Sie ist von Beruf eine angesehene Kämpferin im Königreich Engaland. Während sich das Engaland einem trügerischen Frieden hingibt¸ sitzt im Nachbarland Schwarzland der Herzog Cosa auf dem Thron. Eben dieser Herzog¸ der Schurke schlechthin¸ plant gewisse Eroberungen und benötigt dafür fähige Helfer und Krieger. Warum nicht auch eine Kriegerin? Von der man munkelt¸ sie sei aus dem Land der Zauberer stammt. Die Hauptstadt der Zauberer hat zudem den klangreichen Namen Reinefreude. Sie ist damit in der Lage¸ die Grenze in deren Reich unbeschadet zu überqueren¸ während jeder andere an der Grenze sein Leben durch einen Zauber verliert. Cosa lässt Halanas Sohn Ruff entführen¸ um einen Faustpfand gegen sie in der Hand zu haben. Sie soll ins L and der Zauberer reisen und einen Zauberer für Cosa anzuheuern. Herzog Cosa plant nämlich¸ Engaland zu erobern und der Zauberer soll ihm mit seiner Kraft zur Verfügung stehen. Der Plan als solcher funktioniert nicht¸ die Zauberer erweisen sich als nicht unbedingt fähig und auch sonst läuft alles Mögliche schief. Man sollte Murphys Gesetz kennen. Lediglich der schüchterne Zauberer Prim scheint einigermassen fähig zu sein. Prim soll Halana zudem helfen¸ den Bruder des schlafenden Gottes zu finden¸ doch diese Suche wird auf Band zwei verschoben. Interessant hingegen ist¸ wie ein siebenjähriger Junge und dessen Aufpasserin¸ die Hebamme¸ sich schlagen und sogar gestandene Männer besiegen. Da braucht man also nur noch mehr Hebammen und keine Krieger. Der Versuch in den schwarzen Turm des Herzogs einzudringen bringt leider nicht den gewünschten Erfolg¸ aber immerhin befreit man eine Gefangene. Mama¸ Hebamme und Söhnchen sind wieder vereint. Ein glückliches Ende.
Nachdem ich den Band durchgelesen habe¸ werde ich mir den zweiten Band nicht mehr zulegen. Es sei denn¸ jemand schenkt ihn mir oder ich bekomme ihn für ein paar Cent auf dem Flohmarkt. Was dringend fehlte¸ war eine Karte¸ denn nach dem dritten Kapitel war ich orientierungslos. Jedenfalls wusste ich nicht mehr¸ in welche Richtung es ging und manchmal war ich der Meinung¸ das Ziel liegt auf einer ganz anderen Zielgerade¸ als die¸ die die Reisenden benutzten. Aber immerhin¸ die Reisenden kamen an. Was mir ebenfalls Probleme bereitete¸ war die phantasievolle Verwendung von Namen. Da blieb mir dann doch manchmal ein „Mein Gott“ im Halse stecken. Aber nur¸ weil ich keine Selbstgespräche führe. Doch dann denke ich¸ habe ich es verstanden. Der Roman ist eine Parodie auf alles¸ was mit Fantasy zu tun hat. Daher sind seltsame Beschreibungen¸ Richtungswechsel und ähnliches zu verstehen. In diesem Sinn ist es eine Zaubererhauptstadt¸ das Buch zu lesen.
Als Roman 1 von 5¸ als Parodie 2 von 5.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355