Gruselkabinett 148: Im Labyrinth der großen Pyramide
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Soweit der Verlagstext¸ der alles zusammenfasst¸ was in diesem Hörspiel als Handlung anfällt. Im Labyrinth der großen Pyramide ist ein alter Titel¸ der 1869 unter dem Titel: lost in a pyramid¸ or the mummy’s curse erschien. In diesem Bücherbrief habe ich auch den Comic Blake und Mortimer vorgestellt¸ mit dem Titel Das Geheimnis der grossen Pyramide von Edgar P. Jacobs. Man sieht¸ das Thema Ägypten und die Pyramiden ist heute immer noch aktuell. Aber zwischen beiden Erstveröffentlichungen liegen Jahrzehnte. Louisa May Alcott veröffentlichte 1869¸ Edgar P. Jacobs veröffentlichte 1939. Und heute 2019 liegen wieder Jahrzehnte¸ ja sogar mehr als ein Jahrundert dazwischen. Beiden Publikationen ist gemein¸ man kann sie heute immer noch wertfrei lesen bzw. hören. Die Spannung ist ungebrochen¸ beides fasziniert¸ weil die Zeit der Entstehung gar nicht so wichtig ist¸ so könnte es heute immer noch geschehen. Man verläuft sich in der Pyramide ohne Führer immer noch¸ man findet Artefakte¸ oft eher als Zufall denn durch wirklich gezielte Forschung.
Ich mag vor allem die Stimmung¸ mit denen Marc Gruppe und Stefan Bosenius als Produzenten die Hörer gefangen nehmen. Die Umsetzung eines Textes in ein Drehbuch für ein Hörspiel oder Hörbuch ist nicht immer einfach. Als Hörer habe ich nur das Ergebnis in der Hand. Doch welche Arbeit steckt dahinter? Suche nach Texten¸ manchmal gibt es Hinweise aus der Hörerschaft¸ die interessant genug sind¸ dann wieder lange Recherche¸ Suche in Antiquariaten oder im Internet. Die Klärung von Rechten¸ wenn nötig¸ die Techniker¸ die Sprecher¸ die CD-Gestalter …
Und man benötigt Sprecher. Hier stellt sich die Frage¸ welche Menschen benötige ich? Einen älteren Herrn für eine gesetzte Sprache¸ fröhlich jugendliche Sprache eines Jugendlichen oder Kindes¸ Mann Frau …
Trotzdem gelingt es den Machern von Titania Medien immer wieder Hörspiele zu veröffentlichen¸ die den Hörer ansprechen und überzeugen. Eine Zeitlang sammelte Titania Medien Auszeichnungen wie andere Leute Briefmarken. Nicht¸ weil sie wild dahinter her waren¸ sondern weil die Hörer sagten¸ eure Arbeit ist gelungen¸ dafür setzen wir ein Zeichen. Eine Auszeichnung.
Die Sprecherinnen und Sprecher überzeugen in ihren Rollen. Beginnen wir mit Pascal Breuer als Paul Forsythe und seine Verlobte Evelyn¸ gesprochen von Fabienne Hesse. Beiden würde ich das Verlobungspaar abnehmen. Ihre fast intime Zusammengehörigkeit kommt im Hörbuch gut rüber. Man fühlte sich fast wie zu Hause in dieser Familie¸ die erst noch eine werden soll. Die Rolle des Erzählers¸ die Pascal Breuer ebenso übernimmt¸ ist ihm wie auf den Leib geschneidert. Er bringt den Hörern¸ wie auch seiner Verlobten Evelyn die Geschehnisse sehr nach¸ glaubhaft¸ bildhaft¸ perfekt. Fabienne Hesse als Evelyn Forsythe spieelt ihre Rolle als von der Erzählung Mitgerissene sehr gut. Manchmal atemlos¸ dann zitternd vor Spannung und immer wieder bangend ob alles gut ausgeht¸ obwohl Paul doch gesund und munter neben ihr sitzt. Einfach gut. Dann Horst Naumann als Professor Niles. Ihm habe ich den Professor und Ägyptologen sofort abgenommen¸ denn seine markante Stimme war es¸ die mir half diese Person bildlich vorzustellen.
Was benötigt man noch. Musik und Geräusche. Diese waren entsprechend der Lage in der sich die Personen gerade befanden sensibel und einfühlsam eingesetzt. Ob es die Geräusche der Umwelt waren oder die stimmungsmachende Musik¸ die die Schauspieler in ihren Rollen unterstützten¸ es gab nichts zu bemängeln.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355