Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ist es die Geschichte von Herrn und Frau Dillet oder die eines Puppenhauses? Das Hörspiel startet vielversprechend und zu Anfang noch recht ruhig. Herr Dillet entdeckt in der Antiquitätenhandlung des Herrn Chittenden ein wunderschön gearbeitetes Puppenhaus. Erstellt im Stil eines feudalen Herrenhauses¸ ist es ein Haus¸ das Herr Dillet unbedingt seiner Frau schenken möchte. die Verhandlungen gestalten sich schwierig¸ aber sind gleichzeitig der ruhige Beginn einer ebenso ruhigen¸ man kann sagen¸ leider¸ spannungsarmen Erzählung. Etwas Spannung kommt auf¸ als in dunkler Nacht das Puppenhaus zum Leben erwacht. Allerdings verliert sich diese wieder in einem zu langen Dialog zwischen dem Ehepaar Dillet. Die von ihnen gemachten Beobachtungen sind zwar immer wieder geeignet¸ den Hörer neugierig zu machen¸ doch ist das leider alles¸ denn die Neugier wird nicht richtig befriedigt. Erst zum Ende hin werden die Szenen gruseliger¸ gekonnter¸ spannender eben Titania-haftiger. Es muss durchaus kein Hörspiel sein in dem es heftig zugeht. Auch ruhigere Hörspiele sind interessant und in einer Reihe wie dem Gruselkabinett nicht fehl am Platz.Matthias Lühn ist in der Hauptrolle des Herrn Dillet zu hören. Sigrid Burkholder ist in der weiblichen Hauptrolle seine Frau. Beide Stimmen sind prägend für das gesamte Hörspiel. Auch der Antiquitätenhändler Herr Chittenden¸ von Bodo Primus gesprochen¸ ist hervorragend besetzt. Ich mag seine ruhigen Klang der Stimme. Er sollte mal ein Gute-Nacht-Geschichten-Hörbuch einsprechen.
Musik¸ Geräusche¸ Stimmen sind wieder einmal den Qualitätsansprüchen Titania-Medien entsprechend gemischt. Dennoch¸ das lange¸ langweilige¸ Mittelstück nimmt mir etwas die Freude an dem Hörspiel.