Gruselkabinett 142: Das Zeichen der Bestie
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
30.12.1865 – 18.01.1936
In Indien geboren¸ der Stadt Bombay¸ war er zeit seines Lebens immer ein britischer Schriftsteller und Dichter. Seine bekanntesten Werke sind D as Dschungelbuch und der Roman Kim. Er schrieb Gedichte¸ Romane und Kurzgeschichten. Rudyard Kipling gilt als hervorragender Erzähler von Kurzgeschichten. Im Jahr 1907 erhielt er¸ noch keine 42 Jahre alt¸ als erster englischsprachiger Schriftsteller den Literaturnobelpreis. Verschiedene andere Ehrungen wie die Erhebung zum Poet Laureate und in den Adelsstand lehnte er ab.
Weder sind die Themen noch die Erwartungen an das Gruselkabinett überraschend. Überraschend hingegen die Geschichten. Graben Marc Gruppe und Stephan Bosenius doch oft genug Erzählungen aus den Bücherbergen¸ die ich nicht kenne oder einfach nur über lange Jahre nicht mehr zu Gesicht bekam.
Dies gilt auch für Rudyard Kipling und seine Erzählung Das Zeichen der Bestie. Vom Autor des Dschungelbuch es bin ich einiges gewöhnt¸ vor allem aber¸ dass man seine Romane auch verfilmte. Nun liegt ein Hörspiel vor¸ ausreichend für sechs Sprecher. Mehr werden nicht benötigt um diese Erzählung einem wohlig lauschenden Publikum zu präsentieren. In gut 43 Minuten¸ also gut zum zu Bett gehen zu hören¸ sorgt die Geschichte für angenehmen Grusel.
Der Hintergrund ist der Jahreswechsel 1889 / 1890 in Indien. Wie die meisten Erzählungen Kiplings¸ in Indien angesiedelt¸ steht das Trio¸ Fleete¸ Kipling¸ Strickland¸ im Mittelpunkt und in deren Mitte steht Fleete. Während eines Gelages mit reichlich Alkohol¸ ist er es¸ der eine Zigarette an einer Statue des Affengottes Hanuman ausdrückt. Für Fleete keine besondere Sache¸ für Hanuman aber. Da ist einer ganz schön nachtragend. Die Warnung des Tempeldieners erreicht zwar sein Ohr¸ aber nicht unbedingt sein Hirn. Wie dem auch sei. Für Fleete beginnt ein interessanter Lebensabschnitt.
Rudyard Kiplings Erzählung verläuft recht geradlinig. Wer hier Besonderheiten erwartet¸ wird enttäuscht. Die stimmungsvolle Erzählung selbst ist mit Musik und Geräuschen unterlegt¸ die den Grusel der Geschichte untermalt und unterstützt. Dazu wieder die gekonnte Sprecherleistung. Da weniger zu erwarten wäre verkehrt. Die Messlatte bei Titania Medien hängt hoch.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355