Gruselkabinett 130: Der Wiedergänger
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
1920. Peter Crane ist Erbe einer wohlhabenden New Yorker Familie. Diese Figuren sind¸ in der Literatur sehr beliebt¸ weil sie sich um Geldverdienen keine Gedanken machen müssen. Peter ist umschwärmt und wird vor allem von der hübschen Carlotta Harper genannt Carly¸ geliebt. Carly hingegen wird von Peters Freunden Gilbert Blair und dem Autor Kit Shelby verehrt. Die drei Männer verkünden den Plan¸ eine Expedition ins Innere des unerforschten Labrador durchzuführen. Carly und Peters Schwester Julie sind wenig begeistert von dieser Aussicht. Dennoch verspricht Carly¸ auf Peter zu warten. Vater Benjamin Crane spricht sich dafür aus¸ den Unternehmungsgeist seines Sohnes zu unterstützen. Die Bedingung dabei ist¸ einen zuverlässigen Führer dabei zu haben.
Die Expedition bricht Ende Juli auf. Zwei Monate später bricht das Unglück über sie herein. Mitte Oktober geraten sie in einen schweren Schneesturm¸ bei dem Peter in eine Gletscherspalte stürzt. Bei dem Unglück bricht er sich zudem beide Beine. Seine Begleiter Kit und Gilbert treten nach langer¸ ereignisloser Suche ohne ihn die Rückreise nach New York an. Hier hielten Peters Vater und Familie Séancen mit Madame Parlato ab. Sie erzählte vom Tode Peters. Daher sind die Rückkehrer sehr erstaunt¸ als sie erfahren¸ dass die Familie vom Tod bereits Kenntnis hat.
Die Handlung wechselt¸ wendet sich Julie Crane zu¸ die McClellan Thorpe liebt¸ den Architekturkommilitonen von Gilbert Blair. Als Gilbert Wochen später vergiftet aufgefunden wird¸ fällt der Verdacht auf Thorpe. Julie stürzt in eine tiefe Verzweiflung. Madame Parlato beschwört in einer weiteren Séance den Geist Peters¸ der ebenfalls Thorpe beschuldigt.
Um seiner Tochter und Thorpe zu helfen¸ engagiert der Vater den Ermittler Pennington Wise. Er soll mit seiner Assistentin Zizi die Angelegenheit untersuchen.
Die Handlung selbst ist eher ein Kriminalstück mit okkulten Einschlag¸ das was man unter Okkulten Detektiven versteht. In dieser Hinsicht nichts neues¸ denn innerhalb des Gruselkabinetts wurden schon öfters solche Stücke produziert.
Die Sprecher¸ die Musik und die Geräusche wurden bestens aufeinander abgestimmt. Eine Angewohnheit¸ die von Marc Gruppe und Stephan Bosenius immer wieder aufs Neue durchgeführt wird. Ihre penible Arbeit ist es¸ die die Hörspiele auf einem sehr hohen Niveau halten. Dabei ist es gar nicht mehr so wichtig¸ ob die Handlung¸ verursacht durch die Autoren¸ ein Logikloch oder gar mehrere¸ enthält. Oftmals führt die Erzählung die Hörer auf eine falsche Fährte und überrascht letztlich miit einem gelungen Schluss. Die Dialoge stehen im Vordergrund¸ an keiner Stelle werden sie verdeckt. Die Musik und die Geräusche unterstreichen das Hörspiel¸ sorgen für die richtige Stimmung. Die Musik wird in erster Linie mit klassischen Instrumenten bestritten¸ passend zur damaligen Zeit.
Der Wiedergänger¸ so meine Zusammenfassung¸ gefällt als Hörspiel zur guten Unterhaltung. Es überzeugt Geräuschen¸ Stimmen und Musik. Die Geschichte wirkt etwas zu künstlich. Sie hätte mit einem Unfall auf New Yorks Strassen genau so funktionieren können. Carolyn Wells erzählt eine klassische Mystery-Geschichte¸ in der das Offensichtliche schnell zu einem Kriminalfall wird. Marc Gruppe nimmt sich in der Übersetzung viel Zeit¸ um die Figuren einzuführen. Dabei fand ich es zu Beginn etwas schwierig¸ die drei Männerstimmen auseinander zu halten.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355