Gruselkabinett 111: Die Grube und das Pendel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Da der Betroffene zudem auf einer Liege festgeschnallt ist¸ der Bewegungs-unfähigkeit ausgesetzt¸ wird die Bedrohung zum tödlichen Alptraum. Die Erzählung spielt im spanischen Toledo. Es ist die Zeit der Heiligen Inquisition¸ den willkürlichen Morden Unschuldiger und Bereicherung der Inquisitoren und Denunzianten.
Zum Tode verurteilt erwacht der Delinquent in völliger Dunkelheit. Ohne Bewegungsfreiheit¸ gerade mal der Kopf ist etwas Bewegungsfähig. Als er seine unglückselige Lage erkennt¸ bemerkt er ein stählernes Pendel¸ das über ihm unablässig hin und her schwingt und sich langsam von der Decke herab senkt. Mit jedem Schwung¸ von rechts nach links¸ von links nach rechts¸ nähert es sich seiner Brust¸ um ihn irgendwann zu zerteilen.
Dies ist der Anfang der Geschichte¸ die zu einem Albtraum für den namenlosen Ich- Erzähler wird.
Was mir als Hörer besonders gefällt¸ ist der Freiraum den mir der Drehbuchautor lässt und den die Sprecher nicht ganz ausfüllen. Die auftretende Angst¸ das beklemmende Gefühl während des Zuhörens¸ bleibt mir allein.
In dieser Hinsicht ist den Machern von Titania-Medien¸ den Sprechern¸ der ausgewählten Musik und den passenden Geräuschen in Kombination ein grossartiges Hörspiel gelungen. Die Geschichte wurde schon öfters vertont¸ mehrmals verfilmt¸ doch diesmal bin ich beeindruckt. Sind manche Hörspiele als gelungen zu bezeichnen¸ so atmet das Hörspiel¸ es lebt und wirkt sehr echt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355