Gruselkabinett 110: Der Drachenspiegel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Merritt brach die Schule ab und nahm im Alter von 17 Jahren an Ausgra-bungen in Yucatán teil. Er war einer der ersten Weißen¸ die die Maya-Stadt Tulúm besuchten. Mit 18 wurde er Reporter bei der Zeitung Philadelphia Inquirer. Mit 24 war er Mitherausgeber dieser Zeitung. Ab 1937 war Merritt Herausgeber von The American Weekly¸ einem Hearst-Blatt. Zu seinen Hobbys gehörte subtropischer Gartenbau¸ außerdem spielte er Harfe. Merritt war zweimal verheiratet¸ mit Eleanore Ratcliffe und Eleanor H. Johnson. (aus Wikipedia¸ 25.07.2016
In China wurde der als Boxeraufstand bekannt gewordene Aufstand blutig niedergeschlagen. Im ganzen Land kommt es zu Plünderungen an der sich auch Europäer beteiligen. Auch James Hemdon ein reiselustiger¸ draufgängischer Millionär und der Matrose Martin nutzen die Gunst der Stunde um sich ein wenig zu bereichern und sehen sich entsprechend in der verbotenen Stadt in Peking um. In einem der Palastgebäude finden sie durch Zufall ein verborgenes Zimmer. An den Wänden finden sich Bilder¸ die nicht von der bekannten Erde stammen¸ sondern von einer fremden Welt¸ wie sie sonst noch niemand gesehen hat. Zwischen den Bildern hängt ein Spiegel faszinierend in Form und Gestaltung und beide beschliessen¸ diesen mit nach Hause zu nehmen.
Die Zeit vergeht und eines Tages klingelt es an der Tür des Amerikaners Ward. Martin¸ der Ex-Matrose und Diener seines Freundes James Hemdon meldet sich ganz aufgeregt. Sein Herr¸ James Hemdon¸ ist auf geheimnisvolle Art direkt aus seinem Haus verschwunden. Wenig später taucht der Verschollene jedoch wieder auf¸ allerdings nicht in bester Gesundheit. Ein Hinweis von ihm auf den gestohlenen Spiegel bezeichnet diesen als Tor zu einer fremden Welt.
Die Hauptrollen in diesem Fantasy-Hörspiel spielen oder besser sprechen Peter Lontzek als James Hemdon¸ Louis Friedemann Thiele als Martin und Claus Thull-Emden als Ward. Stefanie hat die einzige Frauenrolle in dieser Erzählung und bezaubert im wahrsten Sinn des Wortes als Santhu.
Was mit Sprechern minimalistisch beginnt¸ setzt sich in der Erzählung fort. So sind es erst die etwas leiseren Töne¸ die den Hörer aufhorchen lassen¸ bevor es mit dem Übergang in die Anders-Welt lautstarker¸ märchen- und zauberhafter zugeht.
Stephan Bosenius und Marc Gruppe haben diesmal eine Fantasy-Geschichte vertont¸ ohne den üblichen Grusel aber doch mit Spannung. Merrit schrieb viel in Richtung Fantasy¸ fast kein Horror¸ obwohl er sich dieser Elemente durchaus bediente und bewusst einsetzte. So sind wir hier mit einem Hörspiel beglückt¸ das ein wenig den Schauder eines alten Schauerromans inneführt¸ sich dennoch anderer Wege bedient. Dieser Ausflug ist eher ein Schritt seitwärts der Produktionen der beiden Titania-Macher. Kurz etwas anreissen und dann wieder mit der nächsten Produktion in den Gruselbereich zurückgehen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355