Gruselkabinett 105: Mitternachtsweg
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Benjamin Lebert lebt in Hamburg. 1999 erschien sein erster Roman Crazy¸ der in 33 Sprachen übersetzt wurde. Zuletzt erschien 2009 Flug der Pelikane.
Er selbst ist mir nicht bekannt¸ aber ich kenne das Buch¸ dass bei Hoffmann und Campe erschien.
In seinem Mitternachtsweg erzählt der Autor eine weit zurückliegende Geschichte¸ die von dem pensionierten Journalisten Peter Maydell aufgerollt wird. Es dreht sich um eine Leiche¸ die auf Sylt bestattet werden soll. Hier gibt es einen Friedhof¸ auf dem nur Menschen liegen¸ die auf See umkamen und als Leichen an den Strand gespült wurden. Er bekommt von dem jungen Historiker Johannes Kielland¸ den er nur einmal wirklich in einem Cafe getroffen hatte¸ ein Manuskript. Dies erzählt von einer mysteriösen Frau namens Helma Brandt. Es dreht sich um eine Leiche¸ die von niemanden identifiziert werden konnte. Helma hingegen deutet an¸ den Toten zu kennen. Kielland macht sich auf¸ mehr zu erfahren und findet sich plötzlich bei seinen Recherchen im Jahre 1930 wieder.
Benjamin Lebert wagt in Mitternachtsweg das Spiel mit mehreren Erzählebenen¸ so entsteht ein ungewöhnliches Hörspiel¸ genial umgesetzt vom Titania-Team. Es eine leicht mystische Geschichte die vor den Ohren des Hörers zu einer Art Sage wird¸ die auf ihre ganz eigene Weise die Gegenwart beeinflusst. Eine Mischung aus Schauer und Liebe macht dieses Hörspiel zu einer echten Empfehlung. Stück für Stück wird der Hörer in die Geschichte hinein gezogen. Mit fortlaufender Handlung erscheint das Geschehen unwirklicher¸ so als sei man in der Vergangenheit gelandet. Eine Geschichte¸ voller Spannung und mit ein bisschen Gänsehaut. Gerade das moderne Äquivalent für das Gruselkabinett.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355