Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ich kannte Charles Webster Leadbeater bereits als¸ grob vereinfacht¸ Okkultisten¸ Bischof¸ Mitglied der theosophischen Gesellschaft. Dass er jedoch auch Spannungslektüre schrieb¸ findet sich nicht mal als Hinweis bei Wikipedia. Umso überraschter war ich über die Folge 103 - Das ägyptische Parfüm aus der Reihe Gruselkabinett von Titania Medien. Das Titelbild ist gelungen und man greift gern zu diesem Hörspiel. Der Eintritt durch den allseits bekannten Torbogen in die neue Welt ist spannend. Ein Rechtsanwalt und sein Jugendfreund haben ihr Quartier in einem riesigen mit mehr als 100 Zimmern versehenen Herrenhaus aufgeschlagen. Das undefinierbare Stöhnen¸ nachts in der dunklen Kammer des jungen Anwalts Thomas Keaton¸ könnte auch das Stöhnen des Hauses sein¸ dass nach Jahrzehnten seine eigenen Geräusche entwickelt. Aber im Jahr 1930 etwa¸ in der Grossstadt London¸ ist man doch etwas aufgeklärter und umso beunruhigender das Geräusch. Thomas Keaton ist mit juristischen Ausarbeitungen beschäftigt¸ denn irgendwie muss man sich beschäftigen um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Gleichzeitig weht dem jungen Mann ein seltsamer Duft um die Nase¸ der ihm vage vertraut vorkommt. Abends vor dem Kamin wird die Geschichte interessant und gruselig. Sein Jugendfreund kann da natürlich mithalten. Er erzählt von dem Geist namens Sir Ralph.Nach nur 52 kurzweiligen Minuten geht das Hörspiel zu Ende¸ nicht ohne den aufmerksamen Zuhörer mit einer überaschenden Wendung zu beglücken.Sechs Sprecher¸ Jonas Baeck und Matthias Lühn in den Hauptrollen wirken sehr sympathisch. Die vier weiteren Sprecher¸ Eckart Dux¸ Marius Claren¸ Jochen Schröder und Sven Dahlem¸ schon in Mrs. Amworth vertreten¸ verkörpern neue Rollen¸ und sind gute Sprecher¸ die man gerne hört.